Reisetagebuch Mai 2017: Shinkansen

Momentan sitzen wir im Schnellzug Shinkansen auf dem Weg zu unserer westlichsten Station, Fukuoka. Mit einer Spitzengeschwindigkeit von 300 km/h wird die Fahrt dorthin etwa 100 Minuten dauern. Gerade genug Zeit, um etwas zum Shinkansen zu erzählen.

Für unsere Fahrten haben wir uns in Deutschland den Japan Rail Pass besorgt. Er erlaubt es, zu einem Pauschalpreis bis zu drei Wochen lang nahezu alle Züge der Japan Railways (JR) auf fast allen Strecken zu benutzen, Sitzplatzreservierungen eingeschlossen. Die Wagen unterteilen sich in „reserved“, „non-reserved“ und „Green Car“ (entspricht unserer 1. Klasse). In den Wagen mit unreservierten Sitzen kann man sich einfach einen freien Platz suchen und hat ihn dann für den Rest seiner Reise. Für die anderen Wagen benötigt man immer eine Sitzplatzreservierung.

Die Shinkansen fahren auf eigenen Strecken. Manche Städte haben deshalb einen separaten Shinkansen-Bahnhof, es gibt beispielsweise den Bahnhof Ōsaka (für normale Züge) und Shin-Ōsaka (für Shinkansen). Es gibt zwar verschiedene Geschwindkeitsklassen, aber sie unterscheiden sich nur an der Anzahl der angefahrenen Stationen. Auf freier Strecke fahren alle Züge durchgehend mit voller Geschwindigkeit, da sie die Gleise nicht mit langsameren Zügen teilen müssen.

Die Shinkansen sind geräumig und entsprechen gar nicht dem Klischee der vollgestopften Züge, das man bei uns über Japan kennt. Im Gegenteil: Der normale Wagen erinnert bereits an die erste Klasse im ICE, und es gibt ausreichend Platz fürs Gepäck. Man sitzt immer in Fahrtrichtung, denn die Sitze sind drehbar und werden vom Personal an den Endhaltestellen einfach in die Gegenrichtung gedreht.

Und das Beste zum Schluss: Die Züge in Japan sind pünktlich auf die Minute. Bahnfahren ist hier ein echtes Vergnügen!