Heute haben wir Nagasaki besichtigt. Seine geographische Nähe zu China merkt man der Stadt an, so gibt es beispielsweise einen Tempel im chinesischen Stil, den Sōfuku-ji.
Lange Zeit war Nagasaki Japans Tor zur übrigen Welt. Mitte des 16. Jahrhunderts landeten hier die Portugiesen und begannen, mit den Japanern zu handeln. Ihr Versuch, das Land außerdem christlich zu missionieren, stieß dagegen auf wenig Gegenliebe. Die blutig ausgetragenen Schlachten gipfelten 1614 in einem endgültigen Verbot des Christentums. Auch wenn das Verbot im 19. Jahrhundert aufgehoben wurde, spielt die christliche Religion in Japan nur eine untergeordnete Rolle. In Nagasaki kann man die Ōura Tenshudō, die größte katholische Kirche Japans, bewundern. Ein waschechter Kölner würde sie als "nettes kleines Kapellchen" bezeichnen. 😉
Die Niederländer, die Anfang des 17. Jahrhunderts in Japan landeten, wurden dagegen geduldet, da sie nur Handel betreiben wollten. Sie lebten isoliert auf Dejima, einer künstlich aufgeschütteten Insel, die sie nicht verlassen durften. Durch spätere Maßnahmen zur Landgewinnung liegt die Insel heutzutage innerhalb der Stadt und ist als solche nicht mehr zu erkennen. Gebäude im europäischen Stil erinnern aber noch an diese Zeit.
Im zweiten Weltkrieg erlangte die Stadt traurige Berühmtheit durch den Abwurf der zweiten Atombombe, der Fat Man. Ein Memorial-Museum und weitere Gedächtnisorte erinnern daran.
In Glover Hill stehen verschiedene Gebäude im englischen Stil. Das Gelände ist eine Art Freilichtmuseum, man kann sich die Gebäude von Außen wie von Innen betrachten.
Es war ein langer und geschichtsträchtiger Tag. Wir sind platt...