Hida no Sato

Hida no Sato, auf Deutsch das Hida-Dorf, ist ein Freilichtmuseum in Takayama, einer Stadt in den Japanischen Alpen.

Die Häuser in dem Dorf stammen aus der Edo-Zeit (1603 bis 1868). Das Ensemble ist aber künstlich. 1971 wurde das Museum gegründet und Häuser aus der ganzen Hida-Region hierher verlegt.

Ein Teil der Gebäude stammen aus dem Ort Shirakawa-gō, das wegen seiner Häuser im gasshō-zukuri-Stil zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Der Baustil zeichnet sich durch seine steilen Reeddächer aus, die im Winter erhebliche Schneemengen tragen können, wie sie in diesem Teil Japans gerne fallen.

Andere Gebäude wurden aus Gebieten mit moderaterem Wetter in das Museum verlegt. Dem Taguchi-Haus wurde das 1981 zum Verhängnis, als bei einem starken Wintereinbruch ein Dachbalken unter der Schneelast brach.

Auf dem Museumsgelände kann man die Häuser frei erkunden und traditionellen Schauhandwerkern hier und da über ihre Schultern blicken. Außerdem werden morgens die Feuerstellen in den Häusern angezündet. So kann man die kleine Zeitreise auch als Duft erleben.

Das Museum hat jeden Tag von 8:30 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Man erreicht es vom Bahnhof Takayama aus mit dem Sarubobo-Bus oder in etwa 25 Minuten zu Fuß. Der Eintritt kostet 700¥. Englische Beschilderung ist vorhanden. Die Häuser dürfen nur auf Socken betreten werden.

Wenn nach dem Besuch noch Zeit übrig ist, sollte man unbedingt der Altstadt von Takayama einen Besuch abstatten und dort das köstliche Hida-Rind probieren.

Reisetagebuch Mai 2016: Hida no Sato

Nach einer bequemen Nachtruhe begann der Tag mit einem japanischen Frühstück. Heute war es regnerisch, und so bot sich der Besuch eines Museums an.

Ein wenig abseits, aber gut zu Fuß zu erreichen ist das Freilichtmuseum Hida no Sato. Hier stehen alte Häuser aus der Hida-Region, die einen Einblick in die Lebensweise zur Edo-Zeit erlauben. Typisch ist die Konstruktion mit der Feuerstelle in der Raummitte und der offenen Decke. Es gibt keinen Kamin. Der Rauch zieht durch die Dachkonstruktion und hält auf dem Weg Schädlinge fern. Die Dachetagen waren nicht bewohnt, sondern wurden zur Zucht von Seidenspinnerraupen und der Gewinnung von Seide verwendet. In manchen Häusern saßen Museumsmitarbeiter in zeitgemäßer Verkleidung und führten alte Handwerkskunst vor.

Als uns ein Regenguss überraschte, flüchteten wir in eine kleine, abseits gelegene Hütte. Drinnen glimmte ein Feuer, wir saßen auf der warmen Tatamimatte und warteten den Regen ab. Das war gemütlich!

Zum Abschluss der Reise gönnten wir uns Hida-Rind in einem Yakiniku-Restaurant. Serviert werden verschiedene kleine Stücke Fleisch und Gemüse, welche man selbst auf einem Tischgrill zubereitet. Das Wagyū-Fleisch ist mit feinem Fett durchzogen, sehr zart und außergewöhnlich aromatisch. Durch den hohen Fettgehalt sättigt es allerdings auch recht schnell.