Man findet sie an fast jedem Tempel und Schrein: Eine Wand voller kleiner, bedruckter oder beschriebener Holztäfelchen, ema (絵馬) genannt. Besucher kaufen die Tafeln, beschriften eine Seite mit einem Wunsch und hängen sie dann auf.

Das Programm an Wünschen ist breit, von Gesundheit und bestandenen Prüfungen über Erfolg im Beruf und einer guten Beziehung bis hin zum Weltfrieden. Selbst Touristen haben den Brauch übernommen, und so findet man nicht nur in japanisch beschriftete Tafeln, sondern auch Koreanisch, Englisch, Deutsch und weitere Sprachen.

Der Brauch geht zurück auf die Nara-Zeit (etwa 8. Jahrhundert). Zu der Zeit wurden Pferde als Boten der Götter gesehen. Damit die eigenen Wünsche und Gebete von den Göttern besser erhört werden, spendeten die Menschen den Schreinen Pferde. Diese Tiere waren allerdings extrem teuer. Wer es sich nicht leisten konnte, baute deshalb Pferdefiguren aus Holz, Ton oder Papier. So entstanden die heutigen Holztäfelchen. Das Wort Ema heißt übersetzt Pferdebild.