Ōwakudani

Bei unserer ersten Reise nach Japan im Jahr 2010 besuchten wir Ōwakudani, wörtlich übersetzt das große kochende Tal. Der Ort liegt auf dem etwa 80 km von Tōkyō entfernten Vulkan Hakone. Dank etlicher heißer Schwefelquellen brodelt, dampft und stinkt es hier gewaltig. Falls das Wetter mitspielt, hat man von hier aus aber eine gute Aussicht auf Japans wohl berühmtesten Vulkan, dem Fuji-san.

Der Ort ist vor allem berühmt für seine kuro tamago, den schwarzen Hühnereiern. Sie werden in dem heißen Schwefelwasser gekocht, wodurch die Schale sich schwarz verfärbt. Es heißt, der Verzehr eines solchen Eies verlängert das Leben um sieben Jahre. Die gekochten Eier werden mit einer speziellen Seilbahn zum Besucherzentrum gebracht und dort verkauft.

Im Jahr 2015 musste der Ort für Besucher gesperrt werden. Hunderte kleinerer Beben, eine Anhebung des Bodens um einige Zentimeter und eine Erhöhung des Wasserdrucks der Quellen machten dies notwendig. Ein Aufenthalt an diesem Ort wäre lebensgefährlich gewesen. Experten befürchteten sogar einen möglichen Ausbruch des Vulkans.

Doch der Hakone beruhigte sich. Seit Mitte 2016 ist Ōwakudani wieder eingeschränkt erreichbar, kranken und schwangeren Menschen wird wegen der Gase in der Luft von einem Besuch allerdings immer noch abgeraten. Man erreicht das Besucherzentrum entweder über eine Zugangsstraße oder vom Ashi-See aus mit einer Seilbahn.

Reisetagebuch September 2010: Fuji-Nationalpark

Es war ein langer Tag heute. Wir waren mit dem Bus unterwegs und sind erst spät abends im Hotel im Fuji-Nationalpark angekommen. So spät, das wir fast das Abendessen verpasst haben.

In Kamakura sahen wir einen riesigen Bronzebuddha, der im Freien sitzt. Man konnte sogar in die Statue hineingehen. Die nächste Station war der Tempel Hasedera. Dann ging es zum Ashi-See, wo wir eine Bootsfahrt auf einem Piratenschiff machten.

Die letzte Station war Ōwakudani mit seinem Schwefelquellen. Dort gibt es kuro tamago. Das sind Hühnereier, die in dem heißen Schwefelwasser gekocht werden und dadurch eine schwarze Schale bekommen. Der Verzehr eines solchen Eies verspricht ein sieben Jahre längeres Leben. Die Aussicht von dort war atemberaubend, der Schwefelgestank allerdings auch.