Kurashiki

Gleich neben Okayama liegt die Stadt Kurashiki. Zur Edo-Zeit spielte die Stadt eine zentrale Rolle für den Reishandel. Der Name bedeutet "Stadt der Lagerhäuser" und bezieht sich auf die an einem Kanal gelegenen Reislager. Diese Canal Area kann auch heute noch besichtigt werden.

1889 eröffnete die Firma Kurabo in der Stadt eine Baumwollspinnerei, dessen Backsteingebäude heute als Ivy Square (Efeuplatz) bekannt ist.

Wenn man sich von einem Bummel durch die Straßen und Geschäfte losreißen kann, gibt es etliche Museen, die einen Besuch lohnen. Am wichtigsten ist das Ōhara-Museum für westliche Kunst. Aber auch das Kurabo-Museum, das Momotarō-Museum und das Sparschwein-Museum (Piggybank Museum) sind sicher einen kleinen Umweg wert.

Interessant ist der etwas kitschig und deplatziert wirkende Kurashiki Uhrenturm am Nordausgang des Bahnhofs. Er ist Hans Christian Andersen gewidmet. Zu vollen Stunden hebt sich der obere Teil des Turmes an, und es erscheinen Figuren zu vier Märchen Andersens. Ich habe leider erst später von dem Glockenspiel erfahren, aber fand ein YouTube-Video dazu.

Kurashiki ist von Okayama aus mit der Bahn gut zu erreichen. Vom Bahnhof aus sind es etwa 15 Minuten zu Fuß bis zur Canal Area und dem Ivy Square.

Momotarō

Eine Momotarō-Figur vor dem gleichnamigen Museum in Kurashiki Die Geschichte von Momotarō, dem Pfirsichjungen, ist ein populäres japanisches Märchen.

Es war einmal ein altes Paar. Als die Frau zu einem Bach ging, sah sie einen riesigen Pfirsich auf dem Wasser treiben. Sie nahm ihn mit nach Hause, damit sie und ihr Mann ihn essen können. Doch als sie ihn aufschnitten, fanden sie darin einen kleinen Jungen - Momotarō. Der Junge wuchs bei ihnen auf wie ein eigener Sohn. Er war außergewöhnlich kräftig, aber auch ziemlich faul.

Die Jahre vergingen. Als eine Gruppe von Ogern immer wieder das Dorf heimsuchten, entschloss sich Momotarō, zu der Ogerinsel zu fahren und die Störenfriede zu unterwerfen. Als Proviant bekam er von seiner Mutter einen Beutel Hirsebällchen (kibi dango).

Auf dem Weg zur Insel traf Momotarō einen Affen, einen Hund und einen Fasan. Er fütterte sie mit den Hirsebällchen und gewann so ihre Freundschaft. Gemeinsam erreichten sie die Ogerinsel und besiegten die Oger.

Momotarō und seine Freunde kehrten zum Dorf zurück und lebten dort glücklich bis ans Ende ihrer Tage.