Die Japan-Reise ist gebucht? Bald kommt der aufregende Teil: Koffer packen. Da Japan (leider) nicht gerade nebenan ist, ist eine gute Vorbereitung wichtig, damit die Einreise kein Problem wird und man vor Ort alles hat, was man braucht.
Dieser Artikel gilt nur für Reisen nach Japan, die einen touristischen Zweck haben und wenige Tage oder Wochen dauern.
Was bei uns außer der Kleidung noch ins Reisegepäck gehört:
- Reisedokumente
- Medikamente
- Versicherungsunterlagen
Zu diesen drei Punkten schreibe ich gleich noch etwas mehr. Ganz unten stehen außerdem noch ein paar Worte zur Einreise.
Was sonst noch mit muss:
- Die Flugtickets, sonst kommt man nicht weit. 😉
- Ausreichend Bargeld und Kreditkarten.
- Den Railpass-Voucher aus dem Reisebüro, man bekommt ihn nicht in Japan!
- Unsere Reiseplanung mit den gebuchten Hotels und der Liste von Dingen, die wir sehen wollen.
- Unsere Fotoausrüstung natürlich.
- Ein GPS-Handgerät mit Japan-Karten und wichtigen Punkten (Sightseeing-Spots, Hotels, Bahnhöfe).
- Ein mobiler Hotspot für den Zugang zum Internet.
- Reiseführer und Sprachführer.
- Stromadapter, die bekommt man aber notfalls auch vor Ort.
Reisedokumente
Das zweifellos wichtigste Reisedokument ist der Reisepass. Er muss für die gesamte Aufenthaltsdauer gültig sein.
Es besteht Ausweispflicht! Den Reisepass muss man als Tourist immer bei sich tragen, um sich jederzeit ausweisen zu können.
Außerdem muss der Führerschein mit, wenn man vor Ort Auto fahren möchte. Ein internationaler Führerschein ist für Deutsche nicht ausreichend, man muss seinen Führerschein stattdessen übersetzen lassen.
Wenn man nur als Tourist bis zu 90 Tage im Land bleibt, braucht man als deutscher Staatsbürger kein Visum. (Stand: Dezember 2019).
Gesundheit und Medikamente
Die medizinische Versorgung in Japan ist sehr gut, aber auch sehr teuer. Die normale gesetzliche oder private Krankenversicherung erstattet die Kosten einer Behandlung nicht. Es kann außerdem sein, dass man in Kliniken abgewiesen wird, wenn die Kosten nicht nachweislich von einer Versicherung übernommen werden. Aus dem Grund gehört eine Auslandsreise-Krankenversicherung mit weltweiter Deckung auf jeden Fall mit ins Gepäck. Sie kostet nur wenige Euro pro Jahr und ist im Ernstfall Gold wert. Vor der Reise kann man bei der Versicherung eine Versicherungsbestätigung in Japanisch oder Englisch anfordern, mit der man vor Ort den Versicherungsschutz belegen kann.
Deutsche Rezepte können in japanischen Apotheken nicht eingelöst werden. Neben den üblichen Reisemedikamenten sollten deshalb ausreichende Mengen wichtiger Medikamente mit ins Gepäck.
Rezeptfreie Medikamente dürfen in einer Menge für einen Anwendungszeitraum von bis zu zwei Monaten ins Land eingeführt werden, rezeptpflichtige Medikamente – dazu gehört auch die Antibabypille – für maximal einen Monat. Manche Medikamente dürfen gar nicht ins Land gebracht werden, selbst wenn sie bei uns frei verkäuflich sind. Ähnliche Regelungen gelten für Kosmetika. Wenn man auf besondere Medikamente oder spezielle Kosmetik angewiesen ist, sollte man sich rechtzeitig bei den japanischen Gesundheitsbehörden informieren!
Benötigt man eine Ausnahme, kann man ein yakkan shūmei (薬監証明) beantragen. Man lädt dazu einen Antrag herunter, füllt ihn aus und sendet ihn per E-Mail an den medizinischen Inspektor, der für den Einreiseflughafen zuständig ist. Sind die Unterlagen vollständig, erhält man nach wenigen Tagen das yakkan shūmei per E-Mail. Dieses Dokument legt man dann bei der Einreise dem Zoll vor.
Dies ist nur ein allgemeiner Hinweis. Jeder ist für seine Gesundheit selbst verantwortlich. Ich empfehle, sich frühzeitig beim Hausarzt, beim auswärtigen Amt und bei der japanischen Gesundheitsbehörde zu informieren. Das gilt vor allem, wenn der eigene Gesundheitszustand dies erfordert, oder wenn man auf Medikamente oder medizinische Apparate angewiesen ist.
Impfungen
Für normale Sightseeing-Touren reicht der in Deutschland übliche Impfschutz vollkommen aus. Bei einem längeren Aufenthalt in ländlichen Gebieten sollte zusätzlich eine Impfung gegen die Japanische Enzephalitis erwogen werden.
Covid
Bitte informiere dich rechtzeitig beim Auswärtigen Amt und bei der Japanischen Botschaft in Berlin über die aktuelle Covid-Situation in Japan, beispielsweise ob es Einreisebeschränkungen gibt oder ob ein ausreichend frischer Covid-Impfschutz bei der Einreise nachgewiesen werden muss.
Das Tragen einer Maske kann an manchen Orten vorgeschrieben sein. Es wird aber generell gerne gesehen, wenn man auch als Tourist freiwillig in der Öffentlichkeit Maske trägt, um sich und andere zu schützen.
Wegen des üblicherweise hohen Reisepreises ist es ratsam, eine Reiserücktrittskostenversicherung abzuschließen, die Covid einschließt, beispielsweise falls man aufgrund eines positiven Tests nicht in das Land einreisen darf.
Die Einreise
Die Einreise in das Land ist relativ unkompliziert, und für mich trotzdem jedes Mal ein wenig aufregend.
Vor der Landung erhält man im Flugzeug Fragebögen, die für die Einreise auszufüllen sind. Jeder Besucher erhält einen persönlichen Fragebogen, der neben der ersten Hoteladresse abfragt, ob man vorbestraft ist oder schon einmal ausgewiesen wurde, und ob man verbotene Gegenstände (wie Waffen oder Drogen) mit sich führt. Ein weiterer Fragebogen für den Zoll muss pro Familie ausgefüllt werden und erfragt, ob man zu verzollende Gegenstände oder größere Bargeldmengen in das Land einführen möchte.
Ist man am Flughafen angekommen, gelangt man als erstes zu einem Grenzbeamten. Er nimmt den persönlichen Fragebogen entgegen und prüft den Reisepass. Außerdem nimmt er Fingerabdrücke beider Zeigefinger und macht ein Foto. Das geht vollelektronisch und dauert nur wenige Sekunden. Hat alles geklappt, bekommt man eine Aufenthaltserlaubnis als Temporary Visitor in seinen Reisepass geklebt.
Nachdem man sein Gepäck abgeholt hat, muss man noch durch den Zoll. Der nimmt den anderen Fragebogen und eventuell das yakkan shūmei entgegen und stellt noch ein paar Fragen: Was ist der Grund für den Aufenthalt, wie heißt das erste Hotel, welche Städte möchte man sehen?
Auch wenn das alles sehr streng und formell wirkt, gibt es keinen Grund zur Nervosität. Wenn man freundlich ist, wird man ebenso freundlich empfangen.
Hat man auch diese Hürde geschafft, kann das Abenteuer in Japan endlich losgehen!
Die Rückreise
Einkaufen macht in Japan richtig Spaß. Vor allem Fans von Elektronik, Computerspielen oder Manga kommen hier voll auf ihre Kosten, und schnell hat sich eine beachtliche Sammlung an Souvenirs im Gepäck angesammelt. 😄
Damit die Rückkehr aus Japan kein böses Ende findet, sollte man die Einfuhrbeschränkungen und Zollfreigrenzen beachten. Nähere Informationen bietet der deutsche Zoll auf seiner Website. Das Hineinschmuggeln von Waren aus dem Ausland ist kein Kavaliersdelikt und kann ziemlich unangenehme und teure Folgen haben. Ebenso gibt es bestimmte Ausfuhrbeschränkungen aus Japan, die selbstverständlich zu beachten sind.
Wer mit Wertgegenständen (wie beispielsweise einer Kameraausrüstung, einem hochwertigen Smartphone oder einem Laptop) nach Japan fliegt, sollte entweder die passenden Rechnungen mit sich führen oder die Sachen vor der Ausreise beim deutschen Zoll deklarieren. Wenn man bei der Rückreise keinen solchen Nachweis vorlegen kann, wird der Zoll im Zweifelsfall annehmen, dass man die Gegenstände im Ausland erworben hat. Auch hierzu gibt es beim Zoll genauere Hinweise.