Reisevorbereitung

Die Japan-Reise ist gebucht? Bald kommt der aufregende Teil: Koffer packen. Da Japan (leider) nicht gerade nebenan ist, ist eine gute Vorbereitung wichtig, damit die Einreise kein Problem wird und man vor Ort alles hat, was man braucht.

Dieser Artikel gilt nur für Reisen nach Japan, die einen touristischen Zweck haben und wenige Tage oder Wochen dauern.

Was bei uns außer der Kleidung noch ins Reisegepäck gehört:

  • Reisedokumente
  • Medikamente
  • Versicherungsunterlagen

Zu diesen drei Punkten schreibe ich gleich noch etwas mehr. Ganz unten stehen außerdem noch ein paar Worte zur Einreise.

Was sonst noch mit muss:

  • Die Flugtickets, sonst kommt man nicht weit. 😉
  • Ausreichend Bargeld und Kreditkarten.
  • Den Railpass-Voucher aus dem Reisebüro, man bekommt ihn nicht in Japan!
  • Unsere Reiseplanung mit den gebuchten Hotels und der Liste von Dingen, die wir sehen wollen.
  • Unsere Fotoausrüstung natürlich.
  • Ein GPS-Handgerät mit Japan-Karten und wichtigen Punkten (Sightseeing-Spots, Hotels, Bahnhöfe).
  • Ein mobiler Hotspot für den Zugang zum Internet.
  • Reiseführer und Sprachführer.
  • Stromadapter, die bekommt man aber notfalls auch vor Ort.

Reisedokumente

Das zweifellos wichtigste Reisedokument ist der Reisepass. Er muss für die gesamte Aufenthaltsdauer gültig sein.

Es besteht Ausweispflicht! Den Reisepass muss man als Tourist immer bei sich tragen, um sich jederzeit ausweisen zu können.

Außerdem muss der Führerschein mit, wenn man vor Ort Auto fahren möchte. Ein internationaler Führerschein ist für Deutsche nicht ausreichend, man muss seinen Führerschein stattdessen übersetzen lassen.

Wenn man nur als Tourist bis zu 90 Tage im Land bleibt, braucht man als deutscher Staatsbürger kein Visum. (Stand: Dezember 2019).

Gesundheit und Medikamente

Die medizinische Versorgung in Japan ist sehr gut, aber auch sehr teuer. Die normale gesetzliche oder private Krankenversicherung erstattet die Kosten einer Behandlung nicht. Es kann außerdem sein, dass man in Kliniken abgewiesen wird, wenn die Kosten nicht nachweislich von einer Versicherung übernommen werden. Aus dem Grund gehört eine Auslandsreise-Krankenversicherung mit weltweiter Deckung auf jeden Fall mit ins Gepäck. Sie kostet nur wenige Euro pro Jahr und ist im Ernstfall Gold wert.

Deutsche Rezepte können in japanischen Apotheken nicht eingelöst werden. Neben den üblichen Reisemedikamenten sollten deshalb ausreichende Mengen wichtiger Medikamente mit ins Gepäck.

Rezeptfreie Medikamente dürfen in einer Menge für einen Anwendungszeitraum von bis zu zwei Monaten ins Land eingeführt werden, rezeptpflichtige Medikamente – dazu gehört auch die Antibabypille – für maximal einen Monat. Manche Medikamente dürfen gar nicht ins Land gebracht werden, selbst wenn sie bei uns frei verkäuflich sind. Ähnliche Regelungen gelten für Kosmetika. Wenn man auf besondere Medikamente oder spezielle Kosmetik angewiesen ist, sollte man sich rechtzeitig bei den japanischen Gesundheitsbehörden informieren!

Benötigt man eine Ausnahme, kann man ein yakkan shūmei (薬監証明) beantragen. Man lädt dazu einen Antrag herunter, füllt ihn aus und sendet ihn per E-Mail an den medizinischen Inspektor, der für den Einreiseflughafen zuständig ist. Sind die Unterlagen vollständig, erhält man nach wenigen Tagen das yakkan shūmei per E-Mail. Dieses Dokument legt man dann bei der Einreise dem Zoll vor.

Dies ist nur ein allgemeiner Hinweis. Jeder ist für seine Gesundheit selbst verantwortlich. Ich empfehle, sich frühzeitig beim Hausarzt, beim auswärtigen Amt und bei der japanischen Gesundheitsbehörde zu informieren. Das gilt vor allem, wenn der eigene Gesundheitszustand dies erfordert, oder wenn man auf Medikamente oder medizinische Apparate angewiesen ist.

Impfungen

Für normale Sightseeing-Touren reicht der in Deutschland übliche Impfschutz vollkommen aus. Bei einem längeren Aufenthalt in ländlichen Gebieten sollte zusätzlich eine Impfung gegen die Japanische Enzephalitis erwogen werden.

Covid

Bitte informiere dich rechtzeitig beim Auswärtigen Amt und bei der Japanischen Botschaft in Berlin über die aktuelle Covid-Situation in Japan, beispielsweise ob es Einreisebeschränkungen gibt oder ob ein ausreichend frischer Covid-Impfschutz bei der Einreise nachgewiesen werden muss.

Das Tragen einer Maske kann an manchen Orten vorgeschrieben sein. Es wird aber generell gerne gesehen, wenn man auch als Tourist freiwillig in der Öffentlichkeit Maske trägt, um sich und andere zu schützen.

Wegen des üblicherweise hohen Reisepreises ist es ratsam, eine Reiserücktrittskostenversicherung abzuschließen, die Covid einschließt, beispielsweise falls man aufgrund eines positiven Tests nicht in das Land einreisen darf.

Die Einreise

Die Einreise in das Land ist relativ unkompliziert, und für mich trotzdem jedes Mal ein wenig aufregend.

Vor der Landung erhält man im Flugzeug Fragebögen, die für die Einreise auszufüllen sind. Jeder Besucher erhält einen persönlichen Fragebogen, der neben der ersten Hoteladresse abfragt, ob man vorbestraft ist oder schon einmal ausgewiesen wurde, und ob man verbotene Gegenstände (wie Waffen oder Drogen) mit sich führt. Ein weiterer Fragebogen für den Zoll muss pro Familie ausgefüllt werden und erfragt, ob man zu verzollende Gegenstände oder größere Bargeldmengen in das Land einführen möchte.

Ist man am Flughafen angekommen, gelangt man als erstes zu einem Grenzbeamten. Er nimmt den persönlichen Fragebogen entgegen und prüft den Reisepass. Außerdem nimmt er Fingerabdrücke beider Zeigefinger und macht ein Foto. Das geht vollelektronisch und dauert nur wenige Sekunden. Hat alles geklappt, bekommt man eine Aufenthaltserlaubnis als Temporary Visitor in seinen Reisepass geklebt.

Nachdem man sein Gepäck abgeholt hat, muss man noch durch den Zoll. Der nimmt den anderen Fragebogen und eventuell das yakkan shūmei entgegen und stellt noch ein paar Fragen: Was ist der Grund für den Aufenthalt, wie heißt das erste Hotel, welche Städte möchte man sehen?

Auch wenn das alles sehr streng und formell wirkt, gibt es keinen Grund zur Nervosität. Wenn man freundlich ist, wird man ebenso freundlich empfangen.

Hat man auch diese Hürde geschafft, kann das Abenteuer in Japan endlich losgehen!

Die Rückreise

Einkaufen macht in Japan richtig Spaß. Vor allem Fans von Elektronik, Computerspielen oder Manga kommen hier voll auf ihre Kosten, und schnell hat sich eine beachtliche Sammlung an Souvenirs im Gepäck angesammelt. 😄

Damit die Rückkehr aus Japan kein böses Ende findet, sollte man die Einfuhrbeschränkungen und Zollfreigrenzen beachten. Nähere Informationen bietet der deutsche Zoll auf seiner Website. Das Hineinschmuggeln von Waren aus dem Ausland ist kein Kavaliersdelikt und kann ziemlich unangenehme und teure Folgen haben. Ebenso gibt es bestimmte Ausfuhrbeschränkungen aus Japan, die selbstverständlich zu beachten sind.

Wer mit Wertgegenständen (wie beispielsweise einer Kameraausrüstung, einem hochwertigen Smartphone oder einem Laptop) nach Japan fliegt, sollte entweder die passenden Rechnungen mit sich führen oder die Sachen vor der Ausreise beim deutschen Zoll deklarieren. Wenn man bei der Rückreise keinen solchen Nachweis vorlegen kann, wird der Zoll im Zweifelsfall annehmen, dass man die Gegenstände im Ausland erworben hat. Auch hierzu gibt es beim Zoll genauere Hinweise.

Reiseplanung

Ob in einer Reisegruppe oder individuell: Jeder hat seine eigene Art, ein Land zu erkunden. In diesem etwas längeren Artikel beschreibe ich, wie wir unsere individuellen Japanreisen geplant haben.

Beste Reisezeit

Japan hat mehrere Klimazonen, weshalb es schwer ist, pauschal von einer „besten Reisezeit“ zu sprechen. Für die Südküste der Hauptinsel – touristisch der attraktivste Teil des Landes – verspricht die Zeit während der Kirschblüte (April, Mai) sowie der Spätsommer und Herbst angenehm warme bis heiße Temperaturen und wenig Regen. Der eigentliche Sommer ist sehr heiß und regnerisch. Im Spätsommer drohen zudem Taifune, auch die Reiseplanung durcheinanderzuwirbeln.

Unbedingt vermeiden sollte man die Golden Week. Das ist eine Reihe von Feiertagen Ende April und Anfang Mai, an denen fast ganz Japan unterwegs ist, um das gute Frühlingswetter und den Anblick der Kirschblüten zu genießen. Das heißt aber auch, die Züge und Hotels sind überfüllt, Sehenswürdigkeiten überlaufen und viele Geschäfte geschlossen. Ähnlich ist es während des Obon-Festes im August und um Neujahr im Januar.

Was sehen?

Tipps für Sehenswürdigkeiten findet man mehr als reichlich, vom klassischen Reiseführer über Reiseblogs bis hin zu Dokus im Fernsehen. Die Website von Japan Guide ist für uns immer die wichtigste Anlaufstelle. Sie ist sehr umfangreich, aktuell, und gibt Auskunft über Sehenswürdigkeiten, side trips und zur Anfahrt. Der frei empfangbare Sender NHK World zeigt zudem viele Reisetipps rund um das Land.

Wir führen ständig eine kleine Liste von Dingen, die wir irgendwo aufgeschnappt haben und selbst sehen möchten. Wenn wir die Planung beginnen, treffen wir eine Vorauswahl und markieren sie auf der Landkarte. Es ergibt sich recht schnell ein Bild von den Orten, die man anfahren möchte, und wieviel Zeit man vor Ort voraussichtlich benötigt.

Verkehrsmittel

Nach Japan gelangt man mit dem Flugzeug. Die Flugzeit beträgt bei einem Direktflug um die 11 Stunden. Die internationalen Hauptflughäfen sind Narita, Haneda (beide Tōkyō) und Kansai (Ōsaka), manche Airlines steuern aber auch weitere Flughäfen an.

Ist man erst mal dort, ist der Zug das Verkehrsmittel der Wahl. Das Schienennetz ist engmaschig, die Züge pünktlich und zuverlässig. Mit dem Shinkansen-Schnellzug erreicht man fast jedes Ziel im Land in wenigen Stunden. Für Touristen ideal ist der Japan Rail Pass, der zu einem Pauschalpreis die Nutzung der meisten Züge für bis zu drei Wochen gestattet.

Wenn wir die Orte gefunden haben, die wir besuchen möchten, schauen wir auf HyperDia, ob Bahnverbindungen existieren, wie lange die Fahrzeiten sind, und ob die Fahrten im Rail Pass inkludiert sind oder extra bezahlt werden müssen.

Seit Mai 2020 gelten in Japans Shinkansen Höchstmaße für das Gepäck. Dafür wird die Länge, Breite und Höhe des Koffers addiert. Koffer, deren Außenmaße 250 cm überschreiten oder die schwerer als 30 kg sind, dürfen nicht mehr in den Shinkansen. Auf der Hauptstrecke zwischen Tōkyō und Kyūshū müssen außerdem Gepäckstücke, deren Außenmaße 160 cm überschreiten, hinter der letzten Sitzreihe verstaut werden. Eine entsprechende Sitzplatzreservierung ist dann zwingend erforderlich, dazu kommt eine Gebühr von 1000¥ pro Gepäckstück. Gepäckstücke mit kleineren Außenmaßen können nach wie vor kostenfrei in den Gepäckablagen oder am eigenen Sitzplatz transportiert werden.

Vor Ort bewegen wir uns zu Fuß, mit dem Taxi oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Grundsätzlich ist es auch möglich, ein Auto zu mieten, aber Mietpreise und Straßenmaut sind nicht gerade günstig. Besitzer eines deutschen Führerscheines müssen diesen vorher außerdem ins Japanische übersetzen lassen. Wer mehr wissen möchte: WanderWeib hat einen fantastischen Artikel zum Fahren in Japan gebloggt.

Hotels

Wir wissen gerne schon vor der Reise, wo wir übernachten werden. Also buchen wir bereits frühzeitig bei bekannten Hotelportalen unsere Übernachtungsmöglichkeiten. Dann ist die Auswahl groß, und außerdem wissen wir so, wieviel Geld wir für die Hotels ausgeben werden.

Der Nachteil ist natürlich, dass man vor Ort nicht mehr sehr flexibel ist, sondern seinen Reiseplan einhalten muss. Über die Hotelportale könnten wir auch vor Ort kurzfristig unser nächstes Hotel suchen. In Städten wie Kyōto sind bezahlbare Hotels allerdings oft schon langfristig ausgebucht.

Westliche Hotels entsprechen dem Preisniveau von Deutschland, gerade bei günstigen Hotels können die Zimmer aber sehr klein sein. Der Zimmerpreis wird in der Regel in Yen berechnet, so dass man noch eine Reserve für Währungsschwankungen auf das Budget aufschlagen sollte. Manche Städte erheben zudem eine geringe Touristenabgabe, die im Hotel bezahlt werden muss. Das Frühstück ist selbst in teuren Hotels oft eher mäßig. Es lohnt sich, die Bewertungen zu lesen und eventuell das Zimmer ohne Frühstück zu buchen.

Die traditionellen Hotels, Ryokan genannt, sind auf jeden Fall einen Besuch wert. Allerdings sollte man sich ein wenig darauf vorbereiten, um dieses Erlebnis richtig genießen zu können.

Feinplanung

Wenn die Unterkünfte und Reisetage feststehen, planen wir das Sightseeing. Wir erstellen eine Liste der Dinge, die wir auf jeden Fall vor Ort sehen möchten. Eine Liste weiterer Sehenswürdigkeiten ist hilfreich, wenn danach noch Zeit übrig bleibt oder man sowieso gerade in der Nähe ist.

Bei der Planung lassen wir immer ein wenig Spielraum für Spontanes, für Überraschungen oder für kleine Einkaufsbummel in den Shopping-Straßen. Auch einzelne Tage mit wenig Programm können reizvoll und kurzweilig sein.

Dazu kommen die Fahrtage, an denen man den Ort wechselt und sein Gepäck dabei hat. An solchen Tagen sieht man nicht viel, und doch kommen solche Stunden sehr gelegen, an denen man entspannt im Zug sitzt, aus dem Fenster sieht und vielleicht ein Bentō probiert.

Orientierung vor Ort

Sich in japanischen Städten zu orientieren ist eine Herausforderung, denn nur wenige Straßen haben einen Namen, und nach dem Weg fragen gestaltet sich wegen der Sprachbarriere eher schwierig.

Für uns ist ein Wander-GPS zum unverzichtbaren Begleiter geworden. Bei der Planung zu Hause markieren wir bereits die Bahnhöfe, Hotels und Sehenswürdigkeiten als Wegpunkt. Schwer zu findende Wege stecken wir als Route ab. Vor Ort markieren wir interessante Punkte (zum Beispiel ein zufällig entdecktes Restaurant für das Abendessen) für einen späteren Besuch. Ein gutes Wander-GPS hält locker einen Tag durch, bevor es geladen werden muss, und zeichnet zudem den zurückgelegten Weg auf, was später hilft, die Fotos einem Ort zuzuordnen.

Das passende Kartenmaterial kann man meist beim Hersteller des GPS-Gerätes kaufen. Für Geräte von Garmin kann man sich auch eine Open Street Map-Karte von Japan kostenlos (und legal) herunterladen.

Verpflegung

Japan hat den Ruf, sehr teuer zu sein. Das kann man so allgemein nicht sagen. Wenn Flug, Hotels und Rail Pass erst einmal bezahlt sind, sind die Kosten vor Ort überschaubar. Einplanen sollte man Eintritte, Souvenirs, Essen, Getränke und Snacks, sowie gelegentliche Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder Taxis.

Wenn man keine besonderen Ansprüche an das Essen stellt, zahlt man in einem Udon- oder Schnitzelrestaurant oder einem Izakaya etwa so viel wie hier in einem guten Wirtshaus. Alternativ findet man für ein Abendessen im Hotelzimmer in Supermärkten oder Bahnhöfen gutes Sushi, kalte Schnitzel, fertige Kroketten oder Salate zu einem günstigen Preis. Zur Not kann man die üblichen Fast-Food-Ketten aufsuchen. Europäische Restaurants gibt es natürlich auch, sie sind in Japan allerdings etwas Besonderes und deshalb teurer als bei uns. Für eine gewöhnliche Pizza zahlt man dort schnell um die 1800¥.

Eine Bitte

Nach den Lockdowns der letzten Jahre freut man sich in Japan, dass die Grenzen endlich geöffnet sind und die Touristen wieder ins Land strömen.

Diese Freude ist aber zweischneidig. Japan hat wie wir mit einem Fachkräftemangel zu kämpfen, der auch im öffentlichen Verkehr, in Hotels und in Restaurants deutlich zu spüren ist. Gerade in großen Städten kann es sein, dass die sowieso schon knappen Busse und Straßenbahnen zusätzlich von Touristenschaaren überfüllt sind, oder die Wartezeiten in den Restaurants oder auf Taxis recht lange sind. Hier heißt es, Geduld zu zeigen. Die Situation ist schlimm für alle.

Zudem zieht Japan mit seinem Ruf, freundlich und günstig zu sein, mittlerweile viele Touristen an, die leider kein allzu gutes Benehmen an den Tag legen. So häufen sich zum Beispiel in Kyōto die Beschwerden, dass Touristen in privaten Gärten herumtrampeln oder in Hinterhöfe eindringen, um Fotos von Geikos zu erhaschen. Andere Abenteurer brüsten sich in den sozialen Netzwerken damit, wie sie sich kostenfreie Bahnfahrten erschleichen oder auf andere Art die Großzügigkeit des Landes ausnutzen.

Solche Touristen machen nicht nur den Japanern das Leben schwer, sondern zerstören auch das gute Verhältnis, das bisher zwischen den Einheimischen und den Touristen bestand, und machen letztendlich das Reiseerlebnis für uns alle kaputt.

Deshalb sollte eigentlich selbstverständlich sein: Bitte respektiert Land und Leute, zeigt ein wenig Bescheidenheit, haltet euch an die Regeln und nutzt die Gastfreundschaft nicht aus! Wer im Urlaub lieber "die Sau rauslassen" möchte, findet ganz sicher günstigere und nähere Reiseziele, am besten daheim.

Los geht's…

Das war es eigentlich schon an Vorbereitung. Was noch fehlt, sind allgemeine Dinge wie die notwendigen Reisedokumente. Und schon steht einem Besuch des Landes nichts mehr im Wege.

Einen Tipp noch zum Schluss: Für die ganzen Souvenirs und Mitbringsel sollte man reichlich Platzreserven in seinem Gepäck einplanen. 😉

Unter Strom

 Adapter vom Typ A Das japanische Stromnetz hat eine Spannung von 100 Volt und eine Netzfrequenz von 50 Hz oder 60 Hz, je nach Region. Das entspricht nicht den 230 Volt und 50 Hz, die in Europa verwendet werden. Man sollte also einen Blick auf alle Geräte werfen, die man nach Japan mitnehmen möchte.

Die allermeisten modernen Ladegeräte oder Laptop-Netzteile sind für einen weltweiten Einsatz ausgelegt und können in Japan problemlos verwendet werden. Andere Geräte (wie Rasierer, elektrische Zahnbürste, Haartrockner), die 230 Volt benötigen, können in Japan nicht betrieben werden. Manche Reisegeräte lassen sich auf 110 Volt umschalten. Nach der Rückkehr darf man nicht vergessen, sie wieder zurückzuschalten, sonst besteht Brandgefahr.

Die Stecker in Japan sind dieselben wie in den USA, also NEMA-Stecker. Passende Adapter bekommt man hier im Fachhandel, in Japan in den Elektronikmärkten und manchmal auch leihweise an der Hotelrezeption.

Viele Reiseadapter auf dem hiesigen Markt sind dreipolig (also mit Erdung) und passen nicht in die zweipoligen Steckdosen, die man in den Hotelzimmern überwiegend vorfindet. Beim Kauf sollte man also darauf achten, dass der Adapter auf der Steckerseite nur zwei flache Kontakte besitzt ("Typ A").

Man findet in japanischen Elektromärkten und auch hier auf großen Versandplattformen schöne flache Adapter. Sie benötigen wenig Platz im Reisegepäck und lassen sich gut auf unsere flachen Eurostecker stecken. Für diesen Zweck sind sie sehr praktisch.

Runde Schukostecker mit Schutzkontakt dürfen niemals auf zweipolige Adapter gesteckt werden, auch wenn es passen sollte. Das angeschlossene Gerät ist dadurch nicht geerdet, und man riskiert einen tödlichen Stromschlag.

NEMA-Stecker bringen generell nicht die Sicherheit, die wir in Europa gewohnt sind. Die Stecker rutschen leicht aus der Dose, und es besteht die Gefahr, versehentlich einen der Kontakte zu berühren, während er noch unter Strom steht. Es empfiehlt sich, beim Umgang mit ihnen immer aufmerksam zu sein.

Geld und Währung

Die japanische Währung heißt Yen. International wird das Symbol ¥ dafür verwendet. In Japan findet man dagegen ausschließlich das Kanji 円 (gesprochen "en"), welches eigentlich Kreis bedeutet. Es gibt keine Centbeträge, die kleinste Einheit ist 1 Yen, was der Bedeutung unseres Cents entspricht.

Es gibt Münzen und Papiergeld. Kleinste Münze ist die 1-Yen-Münze, größte die 500-Yen-Münze. Auf allen Scheinen und Münzen steht ihr Wert in arabischen Ziffern. Einzige Ausnahme ist die 5-Yen-Münze, die lediglich in Japanisch mit 五円 geprägt ist.

Die Geldscheine sind nicht so gut an der Farbe zu unterscheiden wie bei uns und auch fast gleich groß. Man verwechselt also schnell einen 1.000 Yen-Schein mit einem 10.000 Yen-Schein, wenn man nicht aufpasst.

Geldwechsel

Meiner persönlichen Erfahrung nach ist es schwierig, in Deutschland größere Mengen Yen für eine Reise zu kaufen, vor allem zu guten Konditionen. Aber wie sieht das im Reiseland selbst aus?

Reiseführer über alle Herren Länder warnen stets davor, Geld gleich am Zielflughafen umzutauschen, denn der Wechselkurs ist dort meist schlecht und die Gebühren hoch. Für Japan gilt das nicht. In den internationalen Flughäfen findet man Wechselstuben von Banken, die zu einem fairen tagesaktuellen Kurs und ohne Wechselgebühren Bargeld tauschen, auch in größeren Beträgen. Ein kurzer Vergleich der ausgehängten Wechselkurse lohnt sich trotzdem.

Viele Hotels bieten an der Rezeption an, Bargeld in die Landeswährung zu tauschen, da allerdings zu nicht mehr ganz so guten Kursen. Manche Hotels haben für den Zweck sogar einen Geldwechselautomaten.

Natürlich kann man auch in einer japanischen Bank sein Geld tauschen, aber das kann eine ziemlich zeitraubende Sache werden, da Formulare ausgefüllt und von mehreren Mitarbeitern abgesegnet werden müssen. Es gibt im Urlaub schöneres, als seine Zeit in einer Bank zu vertrödeln.

In den scheinbar überall präsenten Seven-Eleven-Supermärkten kann man am Geldautomaten ("ATM") mit den gängigen Kreditkarten Geld abheben. Je nach Konditionen der eigenen Karte kann dies die günstigste Art sein, sich mit Bargeld zu versorgen.

Plastikgeld

Japan ist ein ausgesprochenes Bargeldland. In der Regel werden Kreditkarten nur von großen Kaufhäusern, Hotels und Fahrkartenautomaten akzeptiert. Für alles andere sollte man sicherheitshalber ausreichend Bargeld dabei haben, um keine böse Überraschung zu erleben.

Auch wenn man mit Mastercard oder Visa meist auf der sicheren Seite ist, sollte man besser vor einer Buchung prüfen, ob das gewünschte Hotel den Kreditkartenausgeber akzeptiert. Manche Hotels und Autovermietungen verlangen zudem eine echte Kreditkarte und lehnen Debitkarten ab. Wenn man sich auf Kartenzahlung verlässt, sollte man für alle Fälle auf eine echte Kreditkarte mit ausreichendem Limit zurückgreifen können.

In Japan gibt es eine vielzahl landeseigener Zahlungssysteme, die für Touristen unzugänglich sind. In den Filialen größerer Ketten kann man trotzdem versuchen, kontaktlos mit der eigenen Kreditkarte, mit Apple Pay oder mit Google Pay zu bezahlen. An der Kasse sollte man dann "Visa Touch" als Zahlungsart nennen, selbst wenn man eine Mastercard besitzt. Verlassen sollte man sich darauf allerdings nicht.

Tipp: Vor der Reise sollte man seine Bank rechtzeitig über den bevorstehenden Auslandsaufenthalt informieren!

Die Bargeldabhebung per Karte im außereuropäischen Ausland ist bei manchen Banken aus Sicherheitsgründen gesperrt und muss für die Dauer des Aufenthaltes freigeschaltet werden. Außerdem weiß die Bank dann von dem Aufenthalt und sperrt die Karte nicht versehentlich wegen Verdachts auf Missbrauch.

Bei der Gelegenheit kann man sich gleich über die Kosten und Tageslimits informieren.

Oft räumen die Banken für einen Urlaub auch vorübergehend ein höheres Limit bei der Kreditkarte ein. Es lohnt sich zu fragen.

Preise

Für gewöhnlich werden Preise in normalen arabischen Ziffern geschrieben, so dass man sie auch als Tourist gut lesen kann. Hin und wieder findet man aber auch Preisauszeichnungen in japanischen Ziffern. Das System ist nicht schwer zu verstehen, ein kleiner Spickzettel hilft einem schon weiter.

Während bei uns die Preise stets die Mehrwertsteuer enthalten, ist das in Japan nicht unbedingt der Fall. Manchmal sind zwei Beträge ausgeschildert - der Preis ohne (税引) und mit Steuer (税込). Der Mehrwertsteuersatz liegt in Japan derzeit bei 10% (Stand Oktober 2019), mit einem leicht reduzierten Satz, wenn man Essen mitnimmt, statt es vor Ort zu verzehren.

Trinkgeld

Es ist wahr: In Japan gibt man kein Trinkgeld. Guter Service wird als Selbstverständlichkeit empfunden, den man nicht extra zu bezahlen braucht. Trinkgeld wird auch nicht erwartet, man sollte es also gar nicht erst versuchen, es führt häufig nur zu Irritationen.

Ausreise

Bei der Ausreise kann man bei den Wechselstuben am Flughafen das Geld wieder zu einem fairen Kurs in die Heimatwährung zurücktauschen. Allerdings erhält man nur Scheine, keine Münzen.

Oder man nimmt das restliche Geld einfach mit nach Hause, für die nächste Reise nach Japan. 😉

Die Bargeldmenge, die man anmeldefrei nach Japan und wieder in die Heimat einführen darf, ist beschränkt. Das Limit ist verhältnismäßig hoch, selbst eine üppig dimensionierte Reisekasse wird in aller Regel anmeldefrei sein. Es ist trotzdem empfehlenswert, sich beim Auswärtigen Amt und beim Zoll über die aktuellen Bestimmungen zu informieren.

Girocard

Mit der Girocard (im Volksmund "EC-Karte") mit Maestro-Logo kann man ebenfalls an den Geldautomaten Geld abholen. Leider werden seit 2023 keine Girocards mit Maestro-Logo mehr ausgegeben, so dass diese praktische Möglichkeit wegfällt. Viele Banken statten ihre Girocards stattdessen mit einer anderen Zusatzfunktion aus, die Zahlungen im Ausland ermöglichen soll. Im Zweifel sollte man bei seiner Bank nachfragen, ob die Girocard in Japan eingesetzt werden kann.

Surfen in Japan

Als Tourist in einem fernen Land möchte man natürlich mit seinen Lieben zu Hause in Kontakt bleiben. Hier gibt es ein paar Tipps, wie man als Tourist in Japan ins Internet kommt und was man beachten sollte.

Welche Handys sind überhaupt geeignet?

Das Handynetz in Japan unterscheidet sich technisch teilweise von dem in Europa. Dank UMTS, LTE und 5G können aber praktisch alle Smartphones und Handys verwendet werden. Nur uralte Handys aus unseren D-Netz- und E-Netz-Zeiten funktionieren in Japan gar nicht, weil es dort kein GSM-Netz gibt. Diese Museumsstückchen kann man getrost zu Hause lassen.

Telefon und SMS

In manchen Ländern kann man als Tourist Geld sparen, indem man sich vor Ort eine SIM-Karte kauft. In Japan dürfen SIM-Karten mit Telefon- und SMS-Funktion allerdings per Gesetz nur an Personen verkauft werden, die in dem Land einen festen Wohnsitz haben.

Für Telefon und SMS muss man deshalb auf seinen eigenen Mobilfunktarif zurückgreifen. Japan zählt üblicherweise die Weltzone, die Gebühren sind entsprechend hoch. Bei manchen Anbietern zahlt man sogar, wenn man angerufen wird. Um bei der Rückkehr eine böse Überraschung auf der Mobilfunkrechnung zu vermeiden, sollte man sich vor Reiseantritt bei seinem Anbieter über die Preise informieren.

Wichtig: Seit innerhalb der EU die Mobilfunknetze der anderen Länder einfach mitgenutzt werden können, ist in vielen Smartphones Roaming eingeschaltet. Vergesst nicht, die Funktion vor der Einreise nach Japan abzuschalten, um teure Überraschungen zu vermeiden.

Deutlich günstiger ist es, die Kommunikation über das Internet abzuwickeln und gängige Messenger- oder Telefonie-Apps zu verwenden. Aber wie kommt man in das weltweite Datennetz?

Mobiles Internet

SIM-Karten mit reiner Datenfunktion dürfen in Japan auch an Touristen verkauft werden. Es gibt sogar ein recht großes Angebot an Datentarifen, die an Besucher gerichtet sind. Kaufen kann man sie bei vielen Elektronikketten (zum Beispiel Yodobashi Camera oder BIC Camera) und auch an internationalen Flughäfen am Automaten. Meistens surft man im Netz von NTT DoCoMo, der Mobilfunktochter des ehemals staatlichen Telefonanbieters NTT. Das Handynetz ist sehr gut ausgebaut und in Ballungsgebieten richtig schnell.

Bei den meisten Karten muss zur Inbetriebnahme ein APN am Smartphone eingestellt und eine Registrierungsprozedur durchlaufen werden, bevor man ins Internet darf. Die Schritte sind ausführlich in Englisch beschrieben, es erfordert aber etwas Übung im Umgang mit dem Smartphone.

Eine Auswahl an Touristen-SIMs, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, Richtigkeit oder Aktualität (Stand August 2021):

  • b-mobile bietet mit der VISITOR SIM erschwingliche 7 Gigabyte mit 21 Tagen Laufzeit. Das dürfte selbst für gehobene Ansprüche mehr als ausreichend sein.
  • Die IIJmio JAPAN TRAVEL SIM hat bis zu 3 Monate Laufzeit und ist damit für längere Aufenthalte geeignet. Das Datenvolumen ist leider nicht entsprechend hoch, kann aber nachgeladen werden.
  • So-Net bietet Karten mit 30 und sogar 60 Tagen Laufzeit.

Achtet beim Kauf auf die richtige Größe der SIM-Karte, denn ein Umtausch ist in aller Regel ausgeschlossen.

Tipp: Ein mobiler Hotspot kann gute Dienste leisten. Das ist ein kleines akkubetriebenes Gerät, in das die Besucher-SIM-Karte eingelegt wird. Es verbindet sich mit dem Mobilfunknetz und stellt einen WLAN-Zugang bereit, über den andere Geräte (Smartphones, Notebooks etc.) dann ins Internet kommen. So kann man unterwegs mobil surfen und ist trotzdem noch telefonisch erreichbar, weil die eigene SIM-Karte im Smartphone bleibt. Mobile Hotspots gibt es in jedem gut sortierten Elektro-Fachgeschäft.

Manche Smartphones bieten Platz für zwei SIM-Karten. Hier kann man die heimische SIM-Karte für Telefonie und SMS verwenden und mit der Touristen-SIM eine Datenverbindung aufbauen.

Hotels

Eine Alternative zum Mobilfunknetz ist WLAN, wofür international die Bezeichnung Wi-Fi geläufiger ist.

Viele Hotels bieten ihren Gästen kostenloses WLAN oder zumindest einen Internetzugang per Kabel für das Notebook. Unserer Erfahrung nach funktioniert es auch meistens, aber nicht immer. Wer während der Reise auf das Internet angewiesen ist, beispielsweise um für den nächsten Tag Tickets zu organisieren oder Routen zu planen, sollte stets eine Alternative in petto haben.

Freies WLAN

Der Anbieter SoftBank betreibt etwa 400.000 WLAN-Hot Spots in Japan. Touristen können sie nach einer Registrierung per Handy zwei Wochen lang kostenlos nutzen. Eigene Erfahrung haben wir damit allerdings nicht gemacht.