Reisetagebuch 2024

Wir kamen früh in Ōsaka an und hatten Zeit totzuschlagen, während wir auf das Zimmer warteten. Also fuhren wir in die Stadt Wakayama, um dort die Burg zu besichtigen.

Vorher jedoch nahmen wir einen besonderen Zug zu einem besonderen Bahnhof in dem Örtchen Kishi. Das Besondere an dem Bahnhof ist, dass er von einer Katze geleitet wird. Nitama, so ihr Name, ist offizielle Stationsleiterin und verantwortlich für das Personal. Das scheint ein ziemlich entspannter Job zu sein, denn meist liegt sie in der Station und lässt sich von den Touristen fotografieren. Nitama (also "Tama die Zweite") ist die Nachfolgerin der früheren Stationskatze namens Tama, welche jedoch 2015 verstarb.

In dem Bahnhof gibt es ein Café und einen kleinen Shop mit Tama-Souvenirs. Auf der Strecke zwischen Wakayama und Nishi fahren außerdem besondere Züge, welche unterschiedlich dekoriert sind. Eines davon ist ein Museumswagen, welchen wir leider aus Zeitmangel nicht besuchen, sondern nur von außen fotografieren konnten.

Der Tag begann heute mit dem Besuch des Hōryūji-Tempels in Nara. Er wurde im Jahr 607 gegründet und ist damit eines der ältesten Tempelanlagen Japans. Das Haupttor, die Haupthalle und die fünfstöckige Pagode sind sogar die ältesten noch erhaltenen Holzkonstruktionen der Welt.

Danach begaben wir uns auf einen Abstecher in den weitläufigen Nara-Park mit vielen Tempeln und Schreinen. Wir waren schon oft dort und wollten den Aufenthalt eigentlich zur Entspannung nutzen, aber die wahren Touristenströme nahmen uns jede Freude daran. Vermutlich ist das nur ein Vorgeschmack auf Kyōto, das durch den günstigen Yen-Kurs besonders unter dem Ansturm leidet.

Stattdessen fuhren wir zurück nach Ōsaka, wo wir das Umeda Sky Building besuchten.

Das Wetter ist hier übrigens fast immer noch spätsommerlich: Sonnig und am Tag über 20°C.

Kōyasan liegt im Herzen Wakayamas und zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Dieses abgelegene Gebiet erreichten wir nach einer langen Fahrt mit dem Zug und der Standseilbahn.

Im Jahr 805 wurde an diesem Ort der Shingon-Buddhismus gegründet. Heute gibt es hier neben etlichen Tempeln auch Japans größten Friedhof. Gäste können außerdem in einem Kloster übernachten, vegetarische Mönchskost und gemeinsames Beten inklusive.

Der Ort ist riesig und an einem Nachmittag kaum zu bewältigen. Sicherlich ist er einen eigenen Blogartikel wert. Für heute müssen ein paar wenige Fotos für einen ersten Eindruck reichen.

Wir sind viel zu spät ins Hotel zurückgekehrt. Morgen geht es weiter zu der vorletzten Station unserer Reise: Kyōto.

Während wir in Kyōto auf das Hotelzimmer warteten, nutzten wir die Zeit für einen Abstecher nach Ōmihachiman, einem kleinen Ort in der Nähe des Biwa-Sees. Er ist bekannt für seinen Kanal und seine Altstadt mit den Kaufmannshäusern.

Wir besuchten die Altstadt und den Himure Hachimangu-Schrein, bevor wir uns mit der Seilbahn in luftige Höhen begaben. Auf dem Gipfel des Bergs Hachiman hat man eine tolle Aussicht auf den See. Außerdem befindet sich dort der Zuiryuji-Tempel, der 1961 von Kyōto an diesen Ort verlegt wurde.

Ōmihachiman ist ein bezaubernder kleiner Ort, der auf jeden Fall einen Abstechter wert ist.

Durch eine glückliche Planung hatten wir in Kyōto einen freien Tag zu unserer Verfügung. Unsere Freundin Chīko empfahl uns daraufhin den Wanderweg Yamanobe no Michi. Sie traf damit voll unseren Geschmack!

Der Weg begann an der Sakurai Station in Nara. Er führt durch Wälder und vorbei an etlichen Tempeln und Schreinen. Und wir hatten Glück: Am Omiwa Jinja fand gerade das diesjährige Sake-Festival statt. 150 Vertreter aus den Sake-Brauereien der Gegend versammelten sich hier, um für eine gute Sake-Produktion zu beten.

Morgen geht es mit dem Shinkansen weiter zu der letzten Station unserer Reise: Tōkyō.