Reisetagebuch 2024

Sicherlich hat jeder schon einmal eine dieser goldenen Katzenfiguren in einem Geschäft gesehen, die ihre Pfote hebt und den Kunden zuwinkt. Diese Figuren heißen Maneki-Neko, wörtlich "herbeiwinkende Katze".

Wir besuchten heute den Tempel Gōtoku-ji im südwestlichen Teil Tōkyōs. Die Winkekatze fand hier ihren Ursprung. Der Legende nach suchte der Fürst Naotaka Ii einst unter einem mächtigen Baum nahe des Tempels Schutz vor einem Unwetter. Dort sah er eine Katze, die ihre Pfote hob, als würde sie ihn herbeiwinken. Er verließ seinen Unterschlupf und ging zu ihr. Kurz darauf schlug ein Blitz in den Baum ein. Aus Dankbarkeit, dass die Katze sein Leben rettete, erklärte sich der Fürst zum Patron des Tempels.

Heute kommen Touristen in Scharen, um sich eine Figur der berühmten Katze zu kaufen. Sie gibt es dort in verschiedenen Größen. Manche nehmen die Figur als Souvenir mit, andere lassen sie im Tempel.

Wir entschlossen uns, den heutigen Tag zur Entspannung zu nutzen. Also fuhren wir nach Kamakura, wo wir eine Weile am Yuigahama-Strand saßen und den Windsurfern zusahen. Wir genossen ein Matcha-Eis vom Kamakura Cha-Cha, diesmal in maximaler Matchastufe ("für Kenner").

Danach machten wir noch einen kurzen Abstecher nach Yokohama, leider zu einem ungünstigen Moment. An den Red Brick Warehouses fand gerade ein Musikfestival statt. Es war entsprechend voll und laut.

Heute fuhren wir nach Nagano, wo 1998 die Olympischen Winterspiele veranstaltet wurden.

Die olympischen Stätten sind über das ganze Stadtgebiet verteilt. Die kurze Zeit dort hätte nicht gereicht, um sie zu sehen.

Stattdessen gingen wir vom Bahnhof über eine lange Shopping- und Futtermeile bis zum Tempel Zenkōji. Hier kam unser Gaumen voll auf seine Kosten. Es gab allerlei zu probieren und wir waren viel zu schnell satt.

Der Zeitpunkt unseres Besuchs war günstig, denn die Herbstlaubfärbung war in vollem Gange. Tiefrote Ahornblätter sorgten für ein prächtiges Farbspektakel.

Weiter auswärts befindet sich noch der sehr sehenswerte Schrein Togakushi, der leider eine längere Anfahrt erfordert und deshalb ebenfalls entfallen musste. Das bedeutet, dass wir Nagano bei der nächsten Reise ein weiteres Mal besuchen und mehr Zeit mitbringen werden. 😉

Tōkyō hat für Freunde der Fotografie viel zu bieten.

Soll es hoch hinaus gehen? Der Tōkyō Sky Tree hat eine Aussichtsplattform in luftigen 450 Metern Höhe. Von dort sehen die anderen Wolkenkratzer wie Miniaturen aus.

Lieber Natur und bunte Farben? Der Garten Rikugi-en bietet wunderschöne Motive, vor allem im Herbst.

Vielleicht ein Lichtspektakel? Die Tōkyō Mega Illumination stapelt mit ihrem Namen sicherlich nicht zu hoch. Wo sonst Pferderennen stattfinden, wurde ein bunter Parcour aus Lichtern, Tunneln, Lasershows, Musik und Naturgeräuschen aufgebaut. Die Pracht ist nicht mit Worten zu beschreiben.

Damit endet leider unser Aufenthalt in Japan. Die Koffer sind gepackt. Morgen werden wir noch ein paar Stunden für eine Abschiedsrunde in Tōkyō haben, bevor uns der Flieger wieder nach Hause bringen wird.

Unser Flug zurück in die Heimat geht erst spät am Abend. Wir nutzten die Gelegenheit, um uns noch ein wenig am Tōkyō Skytree umzusehen. Dort gibt es einen kleinen Weihnachtsmarkt, wo Jingle Bells in einer Endlosschleife läuft und für hohe Preise "typisch deutsche" Weihnachtsmarktdinge wie Bier, Hotdogs und (kalte) Fritten zu bekommen sind. Der Glühwein war allerdings wirklich lecker!

Danach statteten wir dem Sumida Aquarium noch einen Besuch ab. Es war ein schöner Ort, wo man bei ruhiger Musik ausspannen und die Fische, Pinguine und Quallen beobachten konnte.

Schweren Herzens werden wir nun die Rückreise antreten. Es war unser fünfter Besuch in dem Land der aufgehenden Sonne, und wieder haben wir tolle Dinge erlebt, interessante Orte gesehen und freundliche, aufgeschlossene und neugierige Menschen getroffen. Es wird gewiss nicht unsere letzte Reise nach Japan gewesen sein.