Kasuga-taisha

Der Kasuga-taisha ist ein Shintō-Schrein in Nara. Er wurde im 8. Jahrhundert - einer Sage nach am 9. November 768 - erbaut. Bis zum Ende der Edo-Zeit wurde er alle 20 Jahre erneuert, wie es die Tradition verlangte.

Der Schrein ist bekannt für seine tausende Bronze- und Steinlaternen. Zwei mal jährlich werden sie bei Festen beleuchtet, und zwar beim Setsubun Mantoro (3. Februar) und Chūgen Mantoro (14. bis 15. August).

Der Kasuga-taisha liegt im Nara Park. Man erreicht ihn von der JR Nara Station mit dem Bus oder auch zu Fuß. Wenn man sich den Nara Park ansieht, kommt man fast zwangsläufig an dem Schrein vorbei. Der Eintritt kostet 500¥. Der äußere Teil der Anlage kann kostenlos besichtigt werden.

Zuiryū-ji

Der Zuiryū-ji ist ein buddhistischer Tempel in Takaoka (Präfektur Toyama) aus dem Jahr 1613.

Die Anlage wurde ab 1645 erweitert. Bei ihrer Fertigstellung im Jahr 1663 umfasste sie 118.800 m² und wurde von zwei Burggräben umschlossen.

Das Zentrum bildet die Buddha-Halle. Eingerahmt wird sie von dem Haupttor, einer Gebetshalle mit Teehaus, einem Zen-Gebäude zur Meditation und einem Refektorium. Gänge verbinden die Seitengebäude miteinander.

Der Zuiryū-ji befindet sich zwischen den Bahnstationen Shin-Takaoka und Takaoka, und ist von beiden aus in etwa 15 Minuten zu Fuß zu erreichen. Der Eintritt kostet 500¥.

Über die Aussprache

Japanisch kennt gleich drei Schriftsysteme. Keines davon entspricht unserer Schrift. Um uns das Lesen zu erleichtern, gibt es deshalb verschiedene Umschriften, die japanische Wörter in lateinischen Buchstaben darstellen. Die bekanntesten sind das Hepburn-System und das in diesem Blog verwendete Kunrei-System.

Damit wird beispielsweise aus 東京 das Wort Tōkyō. Lesen können wir es jetzt schon mal. Aber wie spricht man es richtig aus? Und was bedeuten diese Striche über dem O?

Aus der Sicht eines Deutschsprachlers haben wir einen kleinen Vorteil, denn grundsätzlich kann man japanische Wörter aussprechen, als wären sie deutsch. Für den Anfang braucht man nur ein paar wenige Ausnahmen zu beachten:

  • Das J wird "dsch" ausgesprochen, so wie in "Dschungel".
  • Das R wird wie eine Mischung aus R und L gesprochen. Das braucht ein wenig Übung.
  • Das S wird etwas schärfer gesprochen, so wie ein "ß".
  • Am Wortende wird ein U meist nur angedeutet, "desu" wird zum Beispiel "deß" ausgesprochen.
  • Das Z wird wie unser S gesprochen.

Vokale werden stets kurz gesprochen. Wenn sie gedehnt werden sollen, steht ein Makron (ō) oder manchmal auch ein Zirkumflex (ô) darüber. Wir können uns das wie ein angehängtes Dehnungs-H vorstellen. Also:

  • 東京 → Tōkyō → Gesprochen: Tohkyoh
  • 京都 → Kyōto → Gesprochen: Kyohto
  • 大阪 → Ōsaka → Gesprochen: Ohßaka
  • 横浜 → Yokohama → Gesprochen: Yokohama (nicht "Yoh-koh-hah-ma")

Neben ihren drei Schriftsystemen lernen japanische Schüler übrigens auch unsere lateinische Schrift, dort rōmaji genannt. Sie spielt im Alltag aber nur eine Nebenrolle.

Engrish

Im Internet sind unter dem Begriff Engrish mehr oder weniger lustige Pannen zu finden, die dadurch entstehen, dass die Buchstaben R und L verwechselt wurden. Was ist da eigentlich dran?

Wir alle erwerben unsere elementaren Sprachfähigkeiten im frühesten Kindesalter. Für deutsche Muttersprachler sind "vier" und "viel" zwei völlig verschiedene Wörter, denn wir haben von Kindheit an gelernt, sie an ihrem Klang zu unterscheiden.

Die japanische Sprache unterscheidet nicht zwischen den Lauten R und L. Sie kennt nur einen Mischlaut, wie wir oben gesehen haben. Für japanische Fremdsprachenschüler klingen Wörter wie "vier" und "viel" (oder auch englische wie "right" und "light") deshalb erst einmal ziemlich gleich. Sie müssen den Unterschied mühevoll erlernen.

Wie schwer das für einen Erwachsenen ist, kann man in diesem YouTube-Video selbst herausfinden. Das chinesische Wort "ma" bedeutet "Mutter", "Hanf", "Pferd" oder "schimpfen" - je nach Betonung. Ein chinesischer Muttersprachler hört hier vier völlig unterschiedliche Wörter, während sie für unsere Ohren irgendwie gleich klingen. Ein aus unserer Sicht unbedeutender Betonungsfehler führt bereits dazu, dass man seine Mutter als Pferd bezeichnet.

Ukiyo-e Small Museum

In der Yasaka Dori in Kyōto, gleich beim Tempel Kennin-ji auf der anderen Straßenseite, ist das wahrscheinlich kleinste Ukiyoe-Museum der Welt, das Ukiyo-e Small Museum. Es gehört Ichimura Mamoru, einem der letzten noch lebenden Künstler dieses Genres.

Als Ukiyo-e bezeichnet man im allgemeinen Grafiken, die in mehrere Holzplatten geschnitzt und dann gedruckt werden. Für jede Druckfarbe kommt dabei eine eigene Holzplatte zum Einsatz, die mit höchster Präzision auf das Papier gebracht wird.

Dieses Museum fiel uns wegen seiner eigentümlichen Öffnungszeiten auf. Vor der Tür zeigt eine große Tafel, dass das Museum geöffnet ist, solange der Inhaber nicht schläft - oder bis er keine Lust mehr hat.

Das Museum hatte geöffnet, als wir dort waren, nur leider hatten wir keine Zeit für einen Besuch. Vielleicht das nächste mal... Sehenswert ist das Foto mit den Öffnungszeiten aber allemal.

Geisterstunde!

Eine Tierkreiszeichen-Uhr, aufgenommen zur ersten Zeit des Widders, also etwa um 13:20 Uhr. Obwohl die japanische Kultur keine christlichen Wurzeln hat, gibt es auch in Japan eine Geisterstunde. Oder genauer gesagt, eine halbe Geisterstunde.

Sie heißt 丑三つ時 (ushi mitsu doki) und bedeutet wörtlich "die dritte Zeit des Ochsen". Diese etwas merkwürdige Formulierung geht zurück auf die Art, wie im alten Japan die Uhrzeit beschrieben wurde. Die 24 Stunden des Tages waren aufgeteilt in 12 Abschnitte zu je zwei Stunden. Die einzelnen Abschnitte waren den chinesischen Tierkreiszeichen zugeordnet und wiederum unterteilt in vier Teile zu je 30 Minuten. Die Zeit des Ochsen ist der Abschnitt von 1 Uhr bis 3 Uhr morgens. Die japanische Geisterstunde ist im dritten Teil dieses Abschnittes, sie findet also nachts zwischen 2 Uhr und 2:30 Uhr statt.

Verfluchungsritual (Toriyama Sekien, 1779, gemeinfrei) Ähnlich wie bei uns ist die Geisterstunde eine unheimliche Zeit, in der man Geistern begegnen und Dämonen beschwören kann. Ein altes Ritual, das zur Geisterstunde praktiziert wird, ist 丑の時参り (ushi no toki mairi), der Schreinbesuch zur Zeit des Ochsen. Das ist ein Fluch, der seinem Opfer den Tod bringen soll.

Die Beschwörerin (meistens ist es eine verachtete Frau) trägt das eiserne Dreibein einer Feuerstelle umgedreht auf ihrem Kopf. In jedes der Metallbeine hat sie eine Kerze gesteckt. Mit dieser Krone schleicht sie sich zur Geisterstunde in einen Schrein und schlägt dort Nägel in einen heiligen Baum. Wenn sie das sieben Tage in Folge schafft, ohne dabei beobachtet zu werden, erscheint ein Ochse. Um den Fluch zu vollenden, muss sie über ihn steigen.