Toiletten

Eine moderne japanische Toilette, mit Bedientableau an der Wand neben dem Waschbecken. Sie bieten alle möglichen Funktionen, nur benutzen muss man sie noch selbst. Reden wir doch mal über das Geschäft! Vermutlich hat jeder schon mal irgendwo gehört, dass japanische Toiletten eine technische Spielerei der ganz besonderen Art sind. Und es ist tatsächlich so. In jedem Hotel, von billig bis gehoben, fanden wir die elektischen Toilettendeckel vor, die so genannten Washlets.

Eine beheizte Klobrille zählt mittlerweile schon zum Mindeststandard. Dazu kommen dann noch verschiedene Wasserstrahlen zur Reinigung der unteren Körperregion, natürlich mit einstellbarer Sprühstärke und Wassertemperatur, sowie einem Warmluftgebläse zum Trocknen. Die aktuelle Generation verfügt über ein separates Wandtableau, mit dem man fernbedient per Knopfdruck die Funktionen auslösen und die Spülung betätigen kann. Der allerneueste Schrei ist das Öffnen des Klodeckels per Knopfdruck, oder sogar automatisch, sobald man die Toilettenkabine betritt.

Welches Knöpfchen darf's denn sein?

Ein vor allem bei Frauen sehr beliebtes Feature ist die Oto-hime, die Geräuschprinzessin. Sie simuliert das Geräusch einer Toilettenspülung und übertönt damit auf Wasser sparende Weise zuverlässig andere, nicht so feine Geräusche, die während der Benutzung entstehen können.

Für den Touristen kann die Benutzung eines Washlets zu einer kleinen Herausforderung werden, da die Knöpfe auf Japanisch beschriftet sind. Manche modernen Washlets haben keinen mechanischen Hebel für die Spülung mehr. Dann beginnt das Abenteuer, den richtigen Knopf zu finden, um das Ergebnis seiner Sitzung wegzuspülen. Beim abgebildeten Tableau sind es nicht die auffällig großen Knöpfe, sondern die drei schmalen Knöpfe auf der oberen Seite. Der Knopf links ist für das große Geschäft, der in der Mitte für das kleine, rechts spült nur eine Ökoportion Wasser. Ein kleiner Trost ist, dass die Hersteller der Washlets sich kürzlich auf gemeinsame Symbole einigten.

Modell einer Hocktoilette im Tōtō-Toilettenmuseum

Öffentliche Toiletten sind nicht mit so einem Komfort ausgestattet. Neben der westlichen Sitztoilette ("Western Style") steht dort zudem oft die ganz klassische Hocktoilette ("Japanese Style") als Alternative zur Verfügung. Wirklich praktisch ist, dass man fast überall eine öffentliche Toilette in der Nähe findet, in den allermeisten Fällen sogar in einem durchaus sauberen Zustand.

Schüchtern darf Mann in Japan im Übrigen nicht sein. Einige öffentliche Toiletten erlauben von außen eine ziemlich freie Sicht auf die Urinale. Im Shinkansen befindet sich das Urinal hinter einer Tür, die von innen nicht abgeschlossen werden kann. Das ist aber auch nicht nötig. Durch ein großes Fenster kann man von außen gut sehen, ob das Örtchen gerade in Benutzung ist.

Wie auch immer: Die japanischen Washlets sind vielleicht Spielerei und Luxus. Aber ein Luxus, an den man sich schnell gewöhnen kann... 😁

Reisetagebuch Mai 2017: Kyōto 2

Heute gab es das Finale. Wir gingen den Philosophenweg, welcher an einem Bach und entlang mehrerer Tempel verläuft. Ein Abstecher brachte uns zum Heian-Schrein mit einer schönen Gartenanlage. Zuletzt wanderten wir durch einen Wald auf den Shōgunzuka Mound, von deren Aussichtsplattform man eine einmalige Aussicht auf Kyōto bis hin nach Ōsaka hat.

Letzte Nacht durften wir ein kleines Erdbeben erleben. Nördlich von Obama (so heißt der Ort wirklich) bebte die Erde mit einer Stärke von 5,0. Bei uns in Kyōto in etwa 80 km Entfernung spürten wir im Hotel ganz leicht den Boden wackeln. Völlig harmlos für hiesige Verhältnisse, für uns war das aber schon Nervenkitzel genug.

Unsere Reise ist jetzt leider schon vorbei. Die Koffer sind gepackt, morgen geht es zurück nach Deutschland. Wir haben aber ein paar Fotos mit im Gepäck, von denen wir hier noch erzählen werden.

Reisetagebuch Mai 2017: Kyōto

Kyōto selbst kam bisher zu kurz, also haben wir uns heute ein paar Orte angesehen. Den Tempel Tōfuku-ji und den dazu gehörenden Garten beispielsweise.

In der Ferne an einem Berghang sahen wir außerdem eine große Kannon-Statue. Sie gehört zum Ryōzen Kannon, einer etwas vernachlässigten Anlage, die hauptsächlich an die gefallenen Soldaten im zweiten Weltkrieg erinnern soll.

Am Wochenende und bei so schönem Wetter findet man im Stadtteil Gion fast überall Frauen, die Kimonos tragen. Und wenn man viel Glück hat, auch mal eine echte Geiko. So nennt man eine Geisha in Kyōto.

Reisetagebuch Mai 2017: Romantic Train und Raddampfer

Als erstes auf dem Tagesplan stand der Sagano Romantic Train. Der alte Panoramazug schlängelt sich entlang des Flusses Hozugawa. Ein Erlebnis, das man gerne verpassen darf. Auf der falschen Seite sitzend blickten wir während der 25-minütigen Fahrt meistens auf einen Hang, wenn wir nicht durch einen der acht Tunnel fuhren.

Da war die Fahrt mit einem Raddampfer auf dem Biwa-See schon mehr nach unserem Geschmack. Der See ist der größte Japans und etwas größer als der Bodensee.