Grüße in die Heimat!
Die letzte Fahrt mit dem Shinkansen auf dieser Reise, das Ziel ist Yokohama. Touristisch spielt sich das meiste glücklicherweise in dem neuen Stadtteil Minato Mirai 21 ab, wir brauchten also zur Freude unserer Füße heute nicht viel zu gehen. Prominent sind der Landmark Tower, die Red Brick Warehouses und Cosmo World mit seinem auffälligen Riesenrad.
Im Hafen liegt die Hikawa Maru, ein Passagierschiff von 1930, das jetzt als Museum besichtigt werden kann.
Ein wenig abseits davon ist Yokohamas sehenswerte Chinatown.
Ein (wegen Regens kurzer) Tagestrip nach Kōbe. Wir sahen den Meriken-Park am Ufer mit seinem Earthquake Memorial, das an das große Kōbe-Beben von 1995 erinnert. Direkt neben der Einkaufsstraße liegt Kōbes Chinatown Nankinmachi mit leckeren Imbissständen, die auch das berühmte Kōbe-Rind anbieten. Im Viertel Kitano-chō stehen viele Häuser im westlichen Stil, wo man sich gegen Eintritt für eine kurze Weile nach Europa oder Amerika entführen lassen kann.
Heute ging es erst einmal in das Städchen Uji. Das sehenswerteste Gebäude dort ist der Tempel Byōdō-in, uns gefiel aber auch der Kōshō-ji sehr gut.
Nächste Station war Nara, bekannt für seine Tempel und Schreine, aber auch für seine zahmen Hirsche, die den Touristen aus der Hand fressen. Das wichtigste Gebäude dort ist der Tōdai-ji, das größte Holzhaus der Welt mit einem 15 Meter hohen Bronzebuddha darin. Wir haben diesen Tempel bereits zwei mal gesehen, ein drittes Mal wäre zu viel des Guten. Stattdessen besuchten wir den Kasuga Taisha mit seinen hunderten von Laternen.
Auf einer kleinen Insel mitten in Hiroshima liegt der Friedenspark. An dieser Stelle detonierte am 6. August 1945 in 580 Metern Höhe die Little Boy, die erste Atombombe, und legte die Stadt in Schutt und Asche. Der Atombomben-Dom, früher ein Gebäude der Industrie- und Handelskammer, lässt das Ausmaß der Zerstörung erahnen. Im Park steht neben einem Museum noch ein Kenotaph mit den Namen der Opfer der Bombe, und eine Gasflamme, die erst erlöschen wird, wenn es keine Atombomben mehr auf der Welt gibt. Ein Denkmal erinnert an das Schicksal der kleinen Sasaki Sadako. Sie überlebte die Explosion, aber ein Jahr später erkrankte sie an Leukämie. Ein Brauch hier lautet, dass die Götter einen Wunsch erfüllen, wenn man 1000 Papierkraniche faltet. Sadako faltete die Kraniche, aber erlag dann doch ihrer Krankheit. Bis heute falten Schüler aus allen Teilen Japans lange bunte Papierkranich-Ketten als Symbol für den Frieden, welche hier (und an einem Denkmal in Nagasaki) aufgehängt werden.
Da die Frage immer wieder aufkommt: Im Hiroshima sind die Strahlungswerte heutzutage wieder völlig normal und vergleichbar mit der natürlichen Strahlung in Deutschland. Am Atombombendom liegt die Strahlung aktuell bei 0,1 µSv/h. Zum Vergleich: In Köln sind es 0,087 µSv/h, in Oberasbach bei Nürnberg 0,14 µSv/h.