Geld und Währung

Die japanische Währung heißt Yen. International wird das Symbol ¥ dafür verwendet. In Japan findet man dagegen ausschließlich das Kanji 円 (gesprochen "en"), welches eigentlich Kreis bedeutet. Es gibt keine Centbeträge, die kleinste Einheit ist 1 Yen, was der Bedeutung unseres Cents entspricht.

Es gibt Münzen und Papiergeld. Kleinste Münze ist die 1-Yen-Münze, größte die 500-Yen-Münze. Auf allen Scheinen und Münzen steht ihr Wert in arabischen Ziffern. Einzige Ausnahme ist die 5-Yen-Münze, die lediglich in Japanisch mit 五円 geprägt ist.

Die Geldscheine sind nicht so gut an der Farbe zu unterscheiden wie bei uns und auch fast gleich groß. Man verwechselt also schnell einen 1.000 Yen-Schein mit einem 10.000 Yen-Schein, wenn man nicht aufpasst.

Geldwechsel

Meiner persönlichen Erfahrung nach ist es schwierig, in Deutschland größere Mengen Yen für eine Reise zu kaufen, vor allem zu guten Konditionen. Aber wie sieht das im Reiseland selbst aus?

Reiseführer über alle Herren Länder warnen stets davor, Geld gleich am Zielflughafen umzutauschen, denn der Wechselkurs ist dort meist schlecht und die Gebühren hoch. Für Japan gilt das nicht. In den internationalen Flughäfen findet man Wechselstuben von Banken, die zu einem fairen tagesaktuellen Kurs und ohne Wechselgebühren Bargeld tauschen, auch in größeren Beträgen. Ein kurzer Vergleich der ausgehängten Wechselkurse lohnt sich trotzdem.

Viele Hotels bieten an der Rezeption an, Bargeld in die Landeswährung zu tauschen, da allerdings zu nicht mehr ganz so guten Kursen. Manche Hotels haben für den Zweck sogar einen Geldwechselautomaten.

Natürlich kann man auch in einer japanischen Bank sein Geld tauschen, aber das kann eine ziemlich zeitraubende Sache werden, da Formulare ausgefüllt und von mehreren Mitarbeitern abgesegnet werden müssen. Es gibt im Urlaub schöneres, als seine Zeit in einer Bank zu vertrödeln.

In den scheinbar überall präsenten Seven-Eleven-Supermärkten kann man am Geldautomaten ("ATM") mit den gängigen Kreditkarten Geld abheben. Je nach Konditionen der eigenen Karte kann dies die günstigste Art sein, sich mit Bargeld zu versorgen.

Plastikgeld

Japan ist ein ausgesprochenes Bargeldland. In der Regel werden Kreditkarten nur von großen Kaufhäusern, Hotels und Fahrkartenautomaten akzeptiert. Für alles andere sollte man sicherheitshalber ausreichend Bargeld dabei haben, um keine böse Überraschung zu erleben.

Auch wenn man mit Mastercard oder Visa meist auf der sicheren Seite ist, sollte man besser vor einer Buchung prüfen, ob das gewünschte Hotel den Kreditkartenausgeber akzeptiert. Manche Hotels und Autovermietungen verlangen zudem eine echte Kreditkarte und lehnen Debitkarten ab. Wenn man sich auf Kartenzahlung verlässt, sollte man für alle Fälle auf eine echte Kreditkarte mit ausreichendem Limit zurückgreifen können.

In Japan gibt es eine vielzahl landeseigener Zahlungssysteme, die für Touristen unzugänglich sind. In den Filialen größerer Ketten kann man trotzdem versuchen, kontaktlos mit der eigenen Kreditkarte, mit Apple Pay oder mit Google Pay zu bezahlen. An der Kasse sollte man dann "Visa Touch" als Zahlungsart nennen, selbst wenn man eine Mastercard besitzt. Verlassen sollte man sich darauf allerdings nicht.

Tipp: Vor der Reise sollte man seine Bank rechtzeitig über den bevorstehenden Auslandsaufenthalt informieren!

Die Bargeldabhebung per Karte im außereuropäischen Ausland ist bei manchen Banken aus Sicherheitsgründen gesperrt und muss für die Dauer des Aufenthaltes freigeschaltet werden. Außerdem weiß die Bank dann von dem Aufenthalt und sperrt die Karte nicht versehentlich wegen Verdachts auf Missbrauch.

Bei der Gelegenheit kann man sich gleich über die Kosten und Tageslimits informieren.

Oft räumen die Banken für einen Urlaub auch vorübergehend ein höheres Limit bei der Kreditkarte ein. Es lohnt sich zu fragen.

Preise

Für gewöhnlich werden Preise in normalen arabischen Ziffern geschrieben, so dass man sie auch als Tourist gut lesen kann. Hin und wieder findet man aber auch Preisauszeichnungen in japanischen Ziffern. Das System ist nicht schwer zu verstehen, ein kleiner Spickzettel hilft einem schon weiter.

Während bei uns die Preise stets die Mehrwertsteuer enthalten, ist das in Japan nicht unbedingt der Fall. Manchmal sind zwei Beträge ausgeschildert - der Preis ohne (税引) und mit Steuer (税込). Der Mehrwertsteuersatz liegt in Japan derzeit bei 10% (Stand Oktober 2019), mit einem leicht reduzierten Satz, wenn man Essen mitnimmt, statt es vor Ort zu verzehren.

Trinkgeld

Es ist wahr: In Japan gibt man kein Trinkgeld. Guter Service wird als Selbstverständlichkeit empfunden, den man nicht extra zu bezahlen braucht. Trinkgeld wird auch nicht erwartet, man sollte es also gar nicht erst versuchen, es führt häufig nur zu Irritationen.

Ausreise

Bei der Ausreise kann man bei den Wechselstuben am Flughafen das Geld wieder zu einem fairen Kurs in die Heimatwährung zurücktauschen. Allerdings erhält man nur Scheine, keine Münzen.

Oder man nimmt das restliche Geld einfach mit nach Hause, für die nächste Reise nach Japan. 😉

Die Bargeldmenge, die man anmeldefrei nach Japan und wieder in die Heimat einführen darf, ist beschränkt. Das Limit ist verhältnismäßig hoch, selbst eine üppig dimensionierte Reisekasse wird in aller Regel anmeldefrei sein. Es ist trotzdem empfehlenswert, sich beim Auswärtigen Amt und beim Zoll über die aktuellen Bestimmungen zu informieren.

Girocard

Mit der Girocard (im Volksmund "EC-Karte") mit Maestro-Logo kann man ebenfalls an den Geldautomaten Geld abholen. Leider werden seit 2023 keine Girocards mit Maestro-Logo mehr ausgegeben, so dass diese praktische Möglichkeit wegfällt. Viele Banken statten ihre Girocards stattdessen mit einer anderen Zusatzfunktion aus, die Zahlungen im Ausland ermöglichen soll. Im Zweifel sollte man bei seiner Bank nachfragen, ob die Girocard in Japan eingesetzt werden kann.

Kartoffelsalat-Rezept

Kartoffelsalat Eine interessante Variante ist der japanische Kartoffelsalat. Die Kartoffeln werden püriert, den Salat kann man so auch mit Stäbchen essen.

Zutaten

  • 600 g Kartoffeln
  • 100 g Karotten
  • 1 kleine Zwiebel
  • 2 Mini-Gurken, Bioqualität (ersatzweise eine Salatgurke)
  • 120 ml Mayonnaise
  • 2 TL Senf (mittelscharf)
  • 1 TL Weißweinessig
  • Pfeffer und Salz

Zubereitung

Die Zwiebel fein würfeln. Die Gurken waschen und in dünne Scheiben schneiden. Beides in ein Sieb geben und leicht salzen.

Die Kartoffeln schälen und in 6 bis 8 Stücke schneiden. Die Karotten vierteln und in etwa 5mm große Stücke schneiden. Beides in einen Topf geben, mit Wasser bedecken und etwa 8 Minuten lang zugedeckt kochen. Danach abschütten und abdampfen lassen. Die Karotten aussortieren und die Kartoffeln mit einem Stampfer grob pürieren. Die Karotten und den Essig dazugeben und verrühren.

Die Zwiebeln und Gurken mit der Hand ausdrücken. Zusammen mit der Kartoffel-Karotten-Mischung in eine Schale geben. Mayonnaise mit Senf vermischen und unterheben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Tipp: Ich stelle einen Dämpfeinsatz auf die Kartoffeln und lege dort die Karottenstücke hinein. So kann ich nach dem Kochen einfach den Dämpfeinsatz herausnehmen, statt die Karottenstücke einzeln herausfischen zu müssen.

Freitag, 1. September 2017
Hikawa Maru

Im Stadtteil Minato Mirai in Yokohama liegt die Hikawa Maru als Museumsschiff vor Anker.

Fertiggestellt wurde sie am 25. April 1930 als eines von drei Passagierschiffen der Hikawa Maru-Klasse. Die beiden 8-Zylinder-Dieselmotoren des dänischen Herstellers Burmeister & Wain brachten insgesamt 11.000 PS auf die zwei Schiffschrauben und erlaubten eine Spitzengeschwindigkeit von 18,5 Knoten (34,3 km/h). Sie gehörten zu den modernsten Motoren ihrer Zeit.

Die Jungfernfahrt führte die Hikawa Maru am 13. Mai 1930 von Kōbe nach Seattle. Danach nahm sie den Liniendienst zwischen Yokohama, Vancouver und Seattle auf. Das Schiff bot 76 Gästen in der ersten Klasse Platz, 69 Personen in der zweiten Klasse und 186 in der dritten Klasse. Der erstklassige Service, das gute Essen und die Art Deco-Einrichtung brachte ihr bei den Passagieren den Namen "Königin des Pazifiks" ein. Der wohl prominenteste Gast war Charlie Chaplin, der 1932 einen Teil seiner Weltreise auf dem Luxusschiff verbrachte.

Als in Europa der zweite Weltkrieg ausbrach, verhalf die Hikawa Maru Juden zur Flucht über Japan nach Kanada und den USA. Mit dem Eintritt Japans in den Krieg wurde sie als Hospitalschiff eingesetzt. Sie war eine von nur zwei japanischen Passagierschiffen, die den Krieg überstanden. Die beiden Schwesterschiffe wurden bei Gefechten versenkt.

1961 wurde das Schiff außer Dienst gestellt und zu einem Museum und Restaurant umgebaut. Nach finanziellen Turbulenzen und einer Restaurierung wurde sie 2008 als reines Museumsschiff wiedereröffnet. Sie gehört zum NYK Maritime Museum, der Eintritt kostet 300¥.

Der Atombombendom

Heute gibt es Fotos von dem Atombombendom in Hiroshima.

Natürlich handelt es sich um keinen Dom im Sinne einer Kirche, die Bezeichnung leitet sich vom japanischen Namen 原爆ドーム (gembaku dōmu) ab. Korrekt wäre deshalb Atombombenkuppel, nach ihrer auffälligen Dachkuppel.

Das Gebäude wurde nach einem Entwurf des tschechischen Architekten Jan Letzel erbaut und im April 1915 fertiggestellt. Es diente als Ausstellungshalle für Handelswaren, bis am 6. August 1945 die "Little Boy" die Stadt zerstörte. Während die Explosion die damaligen japanischen Holzhäuser dem Erdboden gleichmachte, blieb das Gebäude mehr oder weniger intakt und dient seitdem als Mahnmal gegen den Atomkrieg. Von wenigen Sicherungsmaßnahmen abgesehen blieb das Gebäude unverändert.

Baumkuchen

Ein Exemplar aus dem Supermarkt Ein Produkt, das ähnlich wie Bier oder Wurst bekannt ist und fest mit Deutschland assoziiert wird, ist der Baumkuchen. Er ist so bekannt, dass er sogar als Lehnwort バウムクーヘン (baumukūhen) in die Sprache Einzug fand. Man findet ihn das ganze Jahr über nicht nur in edlen Delikatessengeschäften, sondern auch im Supermarkt.

Nach Japan brachte ihn Karl Joseph Wilhelm Juchheim. Geboren 1886 in Kaub am Rhein, kam er 1908 in die deutsche Kolonie Kiautschou in China, wo er sich schließlich als Konditor selbstständig machte. Während des ersten Weltkriegs gewannen die Japaner die Belagerung der Kolonie und nahmen Juchheim gefangen.

1917 wurde er nach Hiroshima verlegt. Dort fand in dem Gebäude der Handelskammer (heute bekannt als Atombombendom) eine Ausstellung deutscher Produkte statt. Juchheim präsentierte dort einen Baumkuchen, den er selbst gebacken hatte. Und offenbar traf er damit den richtigen Geschmack.

Als der erste Weltkrieg endete, entschloss sich Juchheim, in Japan zu bleiben und zusammen mit seiner Frau Baumkuchen herzustellen. Sein Konditorladen stand zuerst in Yokohama. Nachdem das große Kantō-Erdbeben von 1923 die Stadt verwüstete, verlegten sie den Firmensitz nach Kōbe.

Der Pazifikkrieg zwang Juchheim 1944 dazu, die Produktion einzustellen. Er starb ein Jahr später, einen Tag vor der Kapitulation Japans.

Seine Firma wurde 1950 neu gegründet. Mittlerweile produziert die Juchheim Group mit Firmensitz in Kōbe alle Arten von Gebäck, darunter natürlich immer noch den Baumkuchen.