Momotarō

Eine Momotarō-Figur vor dem gleichnamigen Museum in Kurashiki Die Geschichte von Momotarō, dem Pfirsichjungen, ist ein populäres japanisches Märchen.

Es war einmal ein altes Paar. Als die Frau zu einem Bach ging, sah sie einen riesigen Pfirsich auf dem Wasser treiben. Sie nahm ihn mit nach Hause, damit sie und ihr Mann ihn essen können. Doch als sie ihn aufschnitten, fanden sie darin einen kleinen Jungen - Momotarō. Der Junge wuchs bei ihnen auf wie ein eigener Sohn. Er war außergewöhnlich kräftig, aber auch ziemlich faul.

Die Jahre vergingen. Als eine Gruppe von Ogern immer wieder das Dorf heimsuchten, entschloss sich Momotarō, zu der Ogerinsel zu fahren und die Störenfriede zu unterwerfen. Als Proviant bekam er von seiner Mutter einen Beutel Hirsebällchen (kibi dango).

Auf dem Weg zur Insel traf Momotarō einen Affen, einen Hund und einen Fasan. Er fütterte sie mit den Hirsebällchen und gewann so ihre Freundschaft. Gemeinsam erreichten sie die Ogerinsel und besiegten die Oger.

Momotarō und seine Freunde kehrten zum Dorf zurück und lebten dort glücklich bis ans Ende ihrer Tage.

Das rollende Straßenbahnmuseum von Hiroshima

Was in Hiroshima gleich ins Auge springt, sind die alten Straßenbahnwagen, die dort über die Straßen fahren. Es handelt sich um japanische, aber auch originale europäische Bahnen, die von der Stadtbahn Hiroden betrieben werden. Man nennt die Straßenbahn von Hiroshima auch rollendes Straßenbahnmuseum (動く電車の博物館).

1981 schafften es zwei ausgemusterte Straßenbahnen aus Dortmund nach Japan. Sie fuhren mehrere Jahre im Linienbetrieb. Einer der Wagen wurde dann verschrottet und diente als Ersatzteillager. Der andere Wagen wurde zu einem Party-Sonderzug umgebaut. Heute ist auch er stillgelegt. Eine Zeit lang konnte man ihn als Café vor der Hiroden-Firmenzentrale bewundern. Mittlerweile ist er bei The Outlets Hiroshima an einem schönen trockenen Platz ausgestellt.

Alle Züge sind übrigens klimatisiert, selbst bei den ganz alten Modellen wurden in den 1980ern Klimaanlagen nachgerüstet. Ein technisches Wunder, so scheint es, denn Verkehrsbetriebe hierzulande schaffen das nicht einmal bei erheblich jüngeren Wagen.

Sagano Romantic Train

Am westlichen Stadtrand von Kyōto fährt der Sagano Romantic Train auf einer alten Bahnstrecke am Fluss Hozu entlang. Der Zug besteht aus mehreren alten Wagen, einer davon ist offen.

Ausgangspunkt ist die Torokko Saga Station. Sie liegt gleich neben der Haltestelle Saga-Arashiyama, welche man mit der JR Sagano Line in einer guten Viertelstunde vom Kyōtoer Hauptbahnhof erreicht. Die Wartezeit auf den Romantic Train kann man sich in einer kleinen Ausstellung und natürlich dem Einkaufen von Omiyage verkürzen.

Ich hatte mich schon seit der Reiseplanung auf diesen Ausflug gefreut, aber während der Zugfahrt wollte dann doch keine so rechte Eisenbahnromantik aufkommen. Man sitzt auf Holzbänken und rattert die Strecke entlang. Immer wieder kreischen die Bremsen, um an der nächsten Haltestelle weitere Fahrgäste aufzunehmen. Es geht durch etliche Tunnel. Und wenn man auf der falschen Seite sitzt, sieht man nach dem ersten Zwischenhalt den überwiegenden Teil der Fahrt nur noch auf einen Hang, während man auf der anderen Seite einen (tatsächlich romantischen) Blick auf die Schlucht und den Hozugawa hätte.

Nach etwa 25 Minuten Fahrt hat man dann die Endhaltestelle Torokko Kameoka erreicht. Von hier bieten sich drei Möglichkeiten für die Rückfahrt.

Man kann gleich wieder mit dem Romantic Train zurück zur Torokko Saga Station fahren. Wir hatten bereits die Rückfahrtickets und bereuten es ein klein wenig, nicht noch etwas durch das Örtchen gehen zu können.

Alternativ kann man zu Fuß zur Station Umahori gehen und dann mit der JR Sagano Line wieder nach Kyōto zurückfahren (etwa 25 Minuten Fahrzeit).

Wer es ausgefallen mag, kann sich aber auch mit einem Floß auf dem Hozugawa zurückbringen lassen. Die Ablegestelle ist zu Fuß oder mit dem Taxi erreichbar.

Fahrkarten für den Romantic Train gibt es an der Torokko Saga Station und an allen größeren Fahrkartenverkaufsstellen in der Gegend, zum Beispiel im Bahnhof von Kyōto. Es empfiehlt sich, rechtzeitig die Plätze zu reservieren, vor allem wenn man einen guten Sitzplatz oder einen Platz im offenen Wagen ergattern möchte. Die Fahrt kostet 620¥ pro Person und Strecke, der Rail Pass gilt für diesen Zug nicht. Fensterplätze tragen die Buchstaben A und D. Um nicht auf den Hang zu sehen, sollte man versuchen, Plätze mit geraden Nummern zu bekommen. (Alles Stand Mai 2017.)

Surfen in Japan

Als Tourist in einem fernen Land möchte man natürlich mit seinen Lieben zu Hause in Kontakt bleiben. Hier gibt es ein paar Tipps, wie man als Tourist in Japan ins Internet kommt und was man beachten sollte.

Welche Handys sind überhaupt geeignet?

Das Handynetz in Japan unterscheidet sich technisch teilweise von dem in Europa. Dank UMTS, LTE und 5G können aber praktisch alle Smartphones und Handys verwendet werden. Nur uralte Handys aus unseren D-Netz- und E-Netz-Zeiten funktionieren in Japan gar nicht, weil es dort kein GSM-Netz gibt. Diese Museumsstückchen kann man getrost zu Hause lassen.

Telefon und SMS

In manchen Ländern kann man als Tourist Geld sparen, indem man sich vor Ort eine SIM-Karte kauft. In Japan dürfen SIM-Karten mit Telefon- und SMS-Funktion allerdings per Gesetz nur an Personen verkauft werden, die in dem Land einen festen Wohnsitz haben.

Für Telefon und SMS muss man deshalb auf seinen eigenen Mobilfunktarif zurückgreifen. Japan zählt üblicherweise die Weltzone, die Gebühren sind entsprechend hoch. Bei manchen Anbietern zahlt man sogar, wenn man angerufen wird. Um bei der Rückkehr eine böse Überraschung auf der Mobilfunkrechnung zu vermeiden, sollte man sich vor Reiseantritt bei seinem Anbieter über die Preise informieren.

Wichtig: Seit innerhalb der EU die Mobilfunknetze der anderen Länder einfach mitgenutzt werden können, ist in vielen Smartphones Roaming eingeschaltet. Vergesst nicht, die Funktion vor der Einreise nach Japan abzuschalten, um teure Überraschungen zu vermeiden.

Deutlich günstiger ist es, die Kommunikation über das Internet abzuwickeln und gängige Messenger- oder Telefonie-Apps zu verwenden. Aber wie kommt man in das weltweite Datennetz?

Mobiles Internet

SIM-Karten mit reiner Datenfunktion dürfen in Japan auch an Touristen verkauft werden. Es gibt sogar ein recht großes Angebot an Datentarifen, die an Besucher gerichtet sind. Kaufen kann man sie bei vielen Elektronikketten (zum Beispiel Yodobashi Camera oder BIC Camera) und auch an internationalen Flughäfen am Automaten. Meistens surft man im Netz von NTT DoCoMo, der Mobilfunktochter des ehemals staatlichen Telefonanbieters NTT. Das Handynetz ist sehr gut ausgebaut und in Ballungsgebieten richtig schnell.

Bei den meisten Karten muss zur Inbetriebnahme ein APN am Smartphone eingestellt und eine Registrierungsprozedur durchlaufen werden, bevor man ins Internet darf. Die Schritte sind ausführlich in Englisch beschrieben, es erfordert aber etwas Übung im Umgang mit dem Smartphone.

Eine Auswahl an Touristen-SIMs, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, Richtigkeit oder Aktualität (Stand August 2021):

  • b-mobile bietet mit der VISITOR SIM erschwingliche 7 Gigabyte mit 21 Tagen Laufzeit. Das dürfte selbst für gehobene Ansprüche mehr als ausreichend sein.
  • Die IIJmio JAPAN TRAVEL SIM hat bis zu 3 Monate Laufzeit und ist damit für längere Aufenthalte geeignet. Das Datenvolumen ist leider nicht entsprechend hoch, kann aber nachgeladen werden.
  • So-Net bietet Karten mit 30 und sogar 60 Tagen Laufzeit.

Achtet beim Kauf auf die richtige Größe der SIM-Karte, denn ein Umtausch ist in aller Regel ausgeschlossen.

Tipp: Ein mobiler Hotspot kann gute Dienste leisten. Das ist ein kleines akkubetriebenes Gerät, in das die Besucher-SIM-Karte eingelegt wird. Es verbindet sich mit dem Mobilfunknetz und stellt einen WLAN-Zugang bereit, über den andere Geräte (Smartphones, Notebooks etc.) dann ins Internet kommen. So kann man unterwegs mobil surfen und ist trotzdem noch telefonisch erreichbar, weil die eigene SIM-Karte im Smartphone bleibt. Mobile Hotspots gibt es in jedem gut sortierten Elektro-Fachgeschäft.

Manche Smartphones bieten Platz für zwei SIM-Karten. Hier kann man die heimische SIM-Karte für Telefonie und SMS verwenden und mit der Touristen-SIM eine Datenverbindung aufbauen.

Hotels

Eine Alternative zum Mobilfunknetz ist WLAN, wofür international die Bezeichnung Wi-Fi geläufiger ist.

Viele Hotels bieten ihren Gästen kostenloses WLAN oder zumindest einen Internetzugang per Kabel für das Notebook. Unserer Erfahrung nach funktioniert es auch meistens, aber nicht immer. Wer während der Reise auf das Internet angewiesen ist, beispielsweise um für den nächsten Tag Tickets zu organisieren oder Routen zu planen, sollte stets eine Alternative in petto haben.

Freies WLAN

Der Anbieter SoftBank betreibt etwa 400.000 WLAN-Hot Spots in Japan. Touristen können sie nach einer Registrierung per Handy zwei Wochen lang kostenlos nutzen. Eigene Erfahrung haben wir damit allerdings nicht gemacht.

Tonkatsu-Rezept

Tonkatsu mit Kohlsalat und Reis Eines unserer Lieblingsessen, das man auch gut zu Hause nachkochen kann, ist Tonkatsu, die japanische Version des Schnitzels.

Zutaten

  • 4 Minutensteaks vom Schwein, etwas dicker geschnitten
  • Panko (japanisches Paniermehl, gibt es im Asia-Laden)
  • Mehl
  • Ei
  • Salz, Pfeffer
  • reichlich Öl zum Braten (z. B. hocherhitzbares Sonnenblumenöl)
  • Tonkatsu-Soße (aus dem Asia-Laden, z. B. "Bulldog Tonkatsu Sauce")
  • 150 g Weißkohl
  • Essig-Dressing zum Dippen für den Weißkohl-Salat (z. B. Yuzu-Dressing oder Sesam-Dressing aus dem Asia-Laden)

Zubereitung

Die Schnitzel leicht pfeffern und salzen, dann nacheinander in Mehl, verquirltem Ei und Panko wälzen. Den Weißkohl in feine Streifen schneiden und auf die Teller verteilen.

Das Öl in einer Pfanne erhitzen und die Schnitzel von beiden Seiten knusprig braten. Das Öl darf nicht zu heiß werden, da Panko schneller verbrennt als das bei uns übliche Paniermehl. Hier hilft nur etwas Übung, bis die Panade schön kross und das Fleisch gar und innen noch saftig ist.

Die fertigen Schnitzel mit einem scharfen Messer in fingerdicke Streifen schneiden. Auf den Tellern anrichten und einen guten Schuss Tonkatsu-Soße darauf verteilen.

Itadakimasu! (Guten Appetit)